Eine burgenländische Gemeinde ist seit Jahrzehnten rund um den Globus für zwei Dinge bekannt: für internationale Musikfestivals und die Ananas-Erdbeere. Weltstars wie B.B.King, Dave Brubeck oder James Brown liebten die erntefrischen Früchte genauso wie ihr Publikum die legendäre Erdbeerbowle. Bei uns hat der Anbau – und auch die irreführende Bezeichnung „Ananas“ Tradition. Das ist ein Überbleibsel aus der Entstehungsgeschichte der Erdbeere. Eine Wildform aus dem 18. Jahrhundert wurde wegen ihres Geschmacks und ihrer Form „fragaria ananassa“ genannt.
Uschi Zezelitsch und Erdbeermarmelade mit Mohn
Die königliche Frucht gibt es längst in über 1000 verschiedenen Sorten. Mit dem Klima ändern sich die allerdings auch. Nicht alle Erdbeeren eignen sich für trockene Gegenden – so wie sich nicht alle für Folientunnel, Glashaus oder Balkon eignen. Am Balkon machen die Hängeerdbeeren Sinn. Man stelle sich vor: Es gibt sogar eine alte Sorte mit tollen Früchten namens „Korona“. Uschi Zezelitsch machte in ihrem Garten bis jetzt gute Erfahrungen mit den robusten Sorten „Salsa“ und „Rumba“ gemacht. Heuer hielt sie sich eher an die unempfindlichen, italienischen „Clery“, „Jolly“ und „Asia“. Sie brauchen eindeutig weniger Wasser und die Früchte sind fantastisch. In der Nachbarschaft von Knoblauch und Zwiebel sind sie auch gut vor Krankheiten geschützt.
Vielfältig verwendbar
Sendungshinweis
„Uschi hoch zu Beet“, 8.6.2021, ORF 2 Burgenland
Erdbeeren sind vielfältig verwendbar: Marmelade, Saucen, Liköre – mit Mohn, Chili, Vodka verfeinert – dann zum Grillen, Marinieren, füllen, aufstreichen und trinken. Bei Festen in der Hochzeit der Ananas heißt es immer „Alles Erdbeere“. Zur Hauptspeise wird gegrillt. Dazu wird Grillsauce mit Erdbeeren serviert. Die wird fast genauso wie Marmelade gemacht und es wird zusätzlich noch Balsamico-Essig, eine gute Menge fisch geriebener, grüner Pfeffer und eine ordentliche Portion Chili dazu gegeben.
Erdbeeren schmecken auch gegrillt –mit Balsamico als Beilage zum Fleisch, mit etwas Vanillezucker zum Dessert. Auch der Körper freut sich auf die „Ananas-Saison“. Das viele Vitamin C, die wenigen Kalorien und die angenehme, entschlackende Wirkung tun gut. Blut und Herz freuen sich besonders über den hohen Eisen- Kalium- und Magnesiumgehalt.
Dessert: „Erdbeer-Küsschen“
Zuerst wird in einem Becher Mascarpone mit einer Hand voll zerdrückter Erdbeeren, einem Spritzer Orangensaft, etwas Vanillemark – und wer mag Vanillezucker – verrührt. Dann werden kleine Erdbeerstückchen untergehoben und in einen Waffelbecher gefüllt. Den kann man mit bunten, essbaren Blüten und einer Erdbeere dekorieren.
„Gestiefelter Kater“
„Gestiefelter Kater“ ist eine kalt gerührte Erdbeermarmelade mit Mohn. Dazu ein halbes Kilogramm frische Erdbeeren pürieren und mit dem ausgekratzten Mark eine Vanilleschote, einem Spritzer Orangensaft und einem Becher gemahlenem Mohn verrühren. Wer mag, gibt noch ein paar Esslöffel Zucker dazu.