Bohnen
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„Uschi hoch zu Beet“

Alles Bohne im Bohnentipi

Bohnen spielen im Burgenland seit langer Zeit eine besondere Rolle: Es ist ein Charakteristikum unserer Region, das vor allem in der Küche aller Generationen bis heute erhalten geblieben ist. In den Dörfern an der Grenze zu Ungarn geht diese Tradition auf die so genannten „Ponzichter“ rund um Sopron zurück.

Als „Ponzichter“ bezeichnete man ursprünglich die meistens deutschsprachigen Weinbauern dieser Gegend, die in einer Art Mischkultur Bohnen zwischen ihre Rebstöcke pflanzten. Die Bohnen hatten als stickstoffbindende Hülsenfrüchte eine positive Wirkung auf die Weinstöcke, brachten zusätzliche Einnahmen und waren eine eiweißreiche Abwechslung auf dem Speiseplan. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stand die Bezeichnung „Ponzichter“ gleichzeitig für eine einflussreiche, gesellschaftliche Schicht in Ödenburg.

Bohnen zählen seit Jahrtausenden zu den wichtigsten Lebensmitteln. Wenn wir von Bohnen sprechen sind meistens die Gartenbohnen (phaseolus vulgaris) gemeint. Die wilde Form der Gartenbohne hat ihren Ursprung in Südamerika und kam erst im 16. Jahrhundert auf dem Seeweg zu uns. Gartenbohnen gibt es als hoch rankende Stangenbohnen und kleiner bleibende Buschbohnen. Erstere benötigen Rankgitter oder andere Stützen. Buschbohnen bleiben niedrig. Die beiden werden auch in der Küche unterschiedlich verwendet.

Empfindliche Gartenbohnen, praktische Prunkbohnen

Gartenbohnen sind sehr kälteempfindlich. Sie dürfen keinen Frost bekommen und werden darum erst ab Mitte Mai bis etwa Mitte Juni ausgesät. Manche werden als grüne, noch unreife Hülsen/Schoten geerntet und gekocht. Andere werden erst geerntet wenn die Hülsen trocken sind und die Körner ganz ausgereift sind.

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Bohnen gelten als Charakteristikum der Burgenländischen Küche

Prunkbohnen oder Feuerbohnen schmecken nicht nur gut, sie eignen sich auch für die Begrünung von Wänden, als grüner Sichtschutz, und zur Gestaltung eines so genannten Bohnentipis. Sie sind Kletterpflanzen und benötigen eine Kletterhilfe. Wenn sie blühen sind sie außerdem eine attraktive Nahrungsquelle für Hummeln, Bienen und andere Nützlinge.

Bohnen, Mais und Kürbis

Besonders gut wachsen Bohnen in einer Mischkultur mit Mais und Kürbis. Die sogenannten „3 Schwestern“ sind eine beliebte und traditionelle Anbauweise in Südamerika. Aber auch bei uns findet sie Anwendung. Der Mais wird dabei als Klettergerüst verwendet.
Gute Nachbarschaft bieten außerdem: Kohlgewächse, Paradeiser, Sellerie, Spinat, Zucchini, Rote Rüben und Ringelblumen.

Sendungshinweis

„Uschi hoch zu Beet“, 25.5.2021, ORF 2 Burgenland

Zehn bis 14 Tagen nach dem Säen sollte man die ersten Blätter sehen. Wer die Stangenbohnen grün ernten und dann kochen möchte, kann ab Juni ernten. Wenn ich die Stangenbohnen in einer Höhe von 2 Metern kappe dann verzweigen sie sich in einer guten Pflückhöhe und bringen aus den Seitentrieben noch einmal viele neue Blüten. Ich ernte nach Möglichkeit bei trockenem Wetter, um gegen Pilze vorzubeugen.

Bohnen im Topf und auf dem Balkon

Statt im Garten kann man Bohnen auch auf dem Balkon anpflanzen. Sowohl Busch- als auch Stangenbohnen gedeihen gut im Kübel. Allerdings benötigen sie große, tiefe Pflanzgefäße, damit sie ausreichend Platz zum Wurzeln haben. Empfehlenswert ist zudem, bei Stangenbohnen eine Sorte zu wählen, die nicht zu hoch wächst. Auch hier gilt, die Erde immer gleichmäßig feucht zu halten. Wichtig ist, die Erde in den Kübeln gleichmäßig feucht zu halten.