Schloss Halbturn
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„100 Jahre – 100 Plätze“

Das Barockschloss in Halbturn

Das Schloss Halbturn im Bezirk Neusiedl am See zählt heute zu den bedeutendsten Barockbauten Österreichs. Früher war es ein sehr beliebter Zweitwohnsitz von Kaiserin Maria Theresia und ihrem Vater, der das imposante Barockschloss erbauen ließ.

Kaiser Karl VI. ließ sich von seinem Architekten Lucas von Hildebrandt von 1701 bis 1711 Schloss Halbturn bauen. Entstanden ist eine für damalige Verhältnisse moderne, lichtdurchflutete Sommerresidenz. Karl VI. liebte das Haus und ebenso seine Tochter Maria Theresia – es war sozusagen ihr Zweitwohnsitz. Und obwohl Maria Theresia viel Zeit in Halbturn verbrachte, wurde sie von den Einheimischen nicht erkannt, verrät Schlossbesitzer Markus Königsegg-Aulendorf.

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Maria Theresias beliebter Zweitwohnsitz

„Da war sie mit ihrem Mann im Weingarten inkognito und sie haben dann zum Probieren auch Trauben vom Rebstock genommen. Das hat dann ein Wächter gesehen. Der ist sofort gekommen und hat gesagt, dass sie ein paar Gulden Strafe zahlen muss. Maria Theresia hatte aber kein Geld bei sich und musste dann in die Speckkammer. Sie wurde also dann mit ihrem Mann eingesperrt“, so Königsegg-Aulendorf. Zu guter Letzt hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst und Maria Theresia hat ein Weinfest mit den Einheimischen gefeiert.

„100 Jahre – 100 Plätze“

Rundgang durch das Halbturner Barockschloss

Sendungshinweis

„100 Jahre – 100 Plätze“, 18.3.21, ORF 2 Burgenland

Schloss Halbturn hat nicht nur Licht, sondern auch Schatten erlebt. Mehrfach hat es gebrannt – zuletzt 1949. Das Schloss wurde ein Raub der Flammen. Wie durch ein Wunder wurde das einstige Wohnzimmer von Maria Theresia, der Maulbertsch-Saal, vom Brand verschont. Die Fresken im Saal sind heute von unschätzbarem kunsthistorischen Wert und waren schon damals eine kostspielige Angelegenheit.

Wiederaufbau nach verheerendem Brand

„Maria Theresia hat sich sicher nicht lumpen lassen. Damals hat das 1.300 Gulden gekostet, was heute ungefähr 100.000 Euro entsprechen würde, aber ich glaube nicht, dass man das auf die heutige Zeit übertragen kann“, sagte Königsegg-Aulendorf. Nach dem verheerenden Brand stand im Raum das Schloss abzureißen. Bund, Land und Bundesdenkmalamt haben schließlich mitgeholfen, dass Schloss Halbturn, das barocke Baujuwel, erhalten blieb.