Luising feiert heuer 98. Geburtstag. Der Ort kam erst zwei Jahre nach dem Burgenland zu Österreich – genau am 10. Jänner 1923. Im Zuge der Grenzverhandlungen wollte Ungarn den geografischen Zipfel rund um Luising behalten. Die Grenze ging urspünglich sogar direkt durch den Friedhof, den sich Luising mit dem Nachbarort Hagensdorf teilte.
Luising und Hagensdorf waren in vielen Belangen eng miteinander verbunden – sowohl kirchlich als auch sozial, familiär und wirtschaftlich. Die Luisinger hatten Grundstücke in Hagensdorf und umgekehrt. Und noch dazu war Luising deutschsprachig, weil die Einwohnerinnen und Einwohner ursprünglich aus Schwaben stammten.
Der Hobbyhistoriker Martin Lendl über die Geschichte Luisings
Langer Kampf
Die Luisinger kämpften erbittert darum, zu Österreich zu kommen. Sie ließen nicht nach, bis die damalige internationale Grenzkommission bereit war, die Gemeinde noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Die Visite zeigte schließlich, dass Luising deutsch und nicht ungarisch war.
Sendungshinweis
„100 Jahre – 100 Plätze“, ORF2 Burgenland, 7.1.2021
Der Grenzverlauf wurde geändert und Luising an das Burgenland angegliedert. Am 10. Jänner 1923 wurde das entsprechende Abkommen unterzeichnet. Auch Schandorf im Bezirk Oberwart kam erst an diesem Tag zum Burgenland. Luising war bis 1971 eine eigenständige Gemeinde. Seit der damals durchgeführten Gemeindezusammenlegung im Burgenland gehört Luising zur Großgemeinde Heiligenbrunn.