Wasser als Spiegel der Seele, des Unbewussten – das ist eine der Facetten in Katharina Köllers Debütroman „Was ich im Wasser sah“. Sie erzählt darin von einer Insel namens Ei, auf der sich seltsame Dinge ereignen. Das Meer spielt eine bedeutende Rolle in dem Buch. Das Element Wasser ist für die Autorin selbst lebensbegleitend, seit ihrer Kindheit ist sie mit dem Neusiedler und Trausdorfer See vertraut. „Ich suche Wasser in vielen Lebenslagen. Ich wohne auch in Wien ganz nahe am Donaukanal. Gerade jetzt in der Krise hat das wirklich etwas sehr heilsames, ins Wasser zu schauen“, so Köller.

In dem Roman finden und verlieren einander zwei Schwestern, eine Liebesbeziehung entzweit sie. Für Katharina Köller war es wichtig darüber zu schreiben, dass Freundschaften im Leben nicht weniger bedeutend sein müssen als Paarbeziehungen. Ich glaube, dass man unglaublich viel Kraft und Identität aus einer Freundschaft ziehen kann. Ich glaube, dass das in einer Paarbeziehung in keinster Weise nachsteht", so die Autorin.
Bewusstsein für den Zustand der Weltmeere
Köller taucht gern und hat in den letzten Jahren mitangesehen, wie rücksichtsloses Verhalten die Weltmeere verändert. Auch in ihrem Roman bahnt sich eine Umweltkatastrophe an – ein Thema, das sie sehr beschäftigt. „Da hat man es dann am Anfang von diesem Jahr irgendwie geschafft, die Themen Plastik und Mikroplastik in den Köpfen der Menschen präsent zu machen. Dann kommt das Coronavirus, und es ist irgendwie wieder total egal. Ich hoffe sehr, dass da viel passieren wird in den nächsten Jahren. Weil das ist ein Thema, das man nicht totschweigen kann“, so Köller. Spannend, berührend und mit großer poetischer Kraft schreibt Katharina Köller in ihrem Romandebut über Verlust und Mut, über Liebe und Abneigung.