Roland Pöttschacher vom Verein Ponzichter ist studierter Lebensmitteltechnologe. Sein großes Ziel ist es, die Bohne wieder modern zu machen. Auf einem Gemeindegrund im Zentrum von Loipersbach befindet sich eines der Experimentierfelder, auf denen Gemüse angebaut wird. Sein Vater hilft bei der Arbeit im Bohnengarten, im Spätsommer wird eine Sorte nach der anderen reif.

Bohnenjahr gut verlaufen
„Das Bohnenjahr war heuer sehr gut. Wir haben wirklich Regen gehabt, wenn wir ihn gebraucht haben. Es war keine Trockenheit wir im Vorjahr, wo wir teilweise die gesamte Ernte verloren haben. Es wächst hier alles sehr schön – etwa die Käferbohne, die habe ich in Sopron am Markt gekauft, oder auch die Mondbohne“, so Pöttschacher.

23 Sorten hat der Loipersbacher heuer angebaut und mit Anbauarten experimentiert. „Der Kukuruz, also der Mais, der Kürbis und die Stangenbohne sind drei Schwestern. Die Stangenbohne klettert am Kukuruz entlang. Die Bohne bringt gleichzeitig auch den Stickstoff in den Boden. Der Mais ist ja ein Starkzehrer, der braucht die Nährstoffe. Und der Kürbis, mit den großen Blättern, verdeckt den Boden und somit trocknet der Boden weniger aus und bleibt feucht“, sagt Pöttschacher.

Auslösen mit der Hand
Vom Feld kommen die Bohnen dann in den Hausgarten. Nach der Ernte werden noch mehr fleißige Hände gebraucht, beim Auslösen der Bohnen. Eine Arbeit, bei der auch Erinnerungen wach werden. „Bohnenstrudel haben wir gemacht – das haben wir meistens bekommen, aber auch Bohnensterz. Das waren damals eigentlich Hauptnahrungsmittel“, sagte Karl Pöttschacher, der seinen Sohn bei der Ernte unterstützt.

Alte Rezepte und vergessene Sorten wie etwa die Loipersbacher Gescheckte werden neu entdeckt, auch der Geschichte der Ponzichter ist Roland Pöttschacher auf der Spur.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 11.10.2020
„Für mich war die Faszination einerseits dieses regionale Lebensmittel, weil es diesen Bezug zur Region gibt. Das finde ich extrem spannend – diese Story dahinter, diese Geschichte. Ödenburg (Anm.: Sopron) – dieser regionale Bezug ist mir ganz wichtig, und das hat die Bohne absolut. Es ist zwar ein bisschen verstaubt und vielleicht ein bisschen als Armenessen abgetan, aber ich denke, das ändert sich gerade – und wenn man jetzt auf die Bohne setzt, dann ist man auf dem richtigen Weg“, so Pöttschacher.