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Politik

Die Landeshauptleute im Rückblick

Am 26. Jänner wählt das Burgenland. Es geht darum, wer das Bundesland in den nächsten Jahren regieren soll. Der amtierende Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist der zehnte Landeshauptmann seit 1945.

Er war der erste Landeshauptmann: Ludwig Leser (SPÖ) wurde kurz nach Kriegsende von den Sowjets als Landeshauptmann eingesetzt.
Bei den ersten freien Wahlen gewann aber die ÖVP. Lorenz Karall aus Großwarasdorf wurde Landeshauptmann und blieb es zwei Perioden lang bis 1953.

Danach verlor die ÖVP ihre absolute Mehrheit und der Stegersbacher Gastwirt Johann Wagner wurde Landeshauptmann. Er fuhr 1960 einen Wahlsieg ein, muss aber bald darauf aus gesundheitlichen Gründen passen. Der Oggauer Josef Lentsch folgte ihm als Landeshauptmann nach. Schwer erkrankt verlor er als ÖVP-Spitzenkandidat im Jahr 1964 die Wahl. Damit endete nach über 18 Jahren die Ära der ÖVP-Landeshauptleute im Burgenland.

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Landeshauptleute des Burgenlandes: Ludwig Leser (SPÖ)
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1945-1946: Ludwig Leser (SPÖ)
Landeshauptleute des Burgenlandes. Lorenz Karall (ÖVP)
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1946-1953: Lorenz Karall (ÖVP)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Johann Wagner (ÖVP)
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1953-1961: Johann Wagner (ÖVP)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Josef Lentsch (ÖVP)
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1961-1964: Josef Lentsch (ÖVP)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Hans Bögl (SPÖ)
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1964-1966: Hans Bögl (SPÖ)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Theodor Kery (SPÖ)
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1966-1987: Theodor Kery (SPÖ)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Johann Sipötz (SPÖ)
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1987-1991: Johann Sipötz (SPÖ)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Karl Stix (SPÖ)
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1991-2000: Karl Stix (SPÖ)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Hans Niessl (SPÖ)
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2000-2019: Hans Niessl (SPÖ)
Landeshauptleute des Burgenlandes: Hans Peter Doskozil (SPÖ)
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Seit 2019: Hans Peter Doskozil (SPÖ)

21 Jahre Theodor Kery

Erster gewählter SPÖ-Landeshauptmann war der Neufelder Hans Bögl. Er trat zwei Jahre später zurück und überließ Theodor Kery aus Mannersdorf die Bühne. Die SPÖ gewann mit ihm die folgenden vier Wahlen, holte dreimal die Absolute. Kery blieb 21 Jahre lang Landeshauptmann: „Ich gehe eher segnend, denn grollend, würde ich sagen.“ Damit sah ÖVP-Chef Franz Sauerzopf die Chance mit FPÖ-Unterstützung zum Landeshauptmann gemacht zu werden, es war knapp. Mit 18 von 36 Stimmen wurde aber doch der Pamhagener Johann Sipötz Landeshauptmann. Die SPÖ gewann auch die nächste Wahl, Karl Stix aus Hornstein kam und blieb Landeshauptmann bis zum Bank-Burgenland-Skandal.

Gerhard Jellasitz: „Ja.“

Die Wahl im Jahr 2000 gewann dennoch wieder die SPÖ und Hans Niessl aus Frauenkirchen wurde Landeshauptmann. ÖVP-Chef Gerhard Jellasitz zog daraus die Konsequenz. Auf die Frage des damaligen ORF-Chefredakteurs Gerald Groß, ob er in Folge des Wahlergebnisses zurücktritt, antwortete Jellasitz mit einem knappen „Ja“.

Die Volkspartei unter Franz Steindl konnte bei der Wahl 2005 erstmals seit Jahrzehnten wieder ein Stimmenplus verzeichnen – die absolute SPÖ-Mehrheit konnte er nicht verhindern. Hans Niessl (SPÖ) wurde wieder Landeshauptmann. Er blieb es mehr als 18 Jahre lang und übergab das Amt im Februar 2019 an Hans Peter Doskozil (SPÖ). Er ist damit im Burgenland der sechste SPÖ-Landeshauptmann in Folge.