Damals habe eine Witwe sich den Zopf abgeschnitten und ihrem Mann ins Grab nachgeworfen, erzählte Karin Ritter von der Initiative Brauchland Burgenland. Später sei dann statt des Haaropfers ein Zopfstriezl gebacken und ins Grab oder auf das Grab gelegt worden.
Geschichten vom Allerheiligenstriezl
Striezl rund um das Allerheiligen-Fest spielen im Burgenland eine wichtige Rolle.
Früher seien im Burgenland auch die Kinder von armen Leuten durch das ganze Dorf gezogen und hätten um Allerheiligenstriezl, Äpfel, Birnen und Nüsse gebettelt, so Ritter. Und die Patenkinder holten sich bei ihren Taufpatinnen den „Godl-Striezl“.
Sendungshinweis
„Bräuche im Burgenland“, 19.20 Uhr, ORF 2 Burgenland, 2.11.2019
Klares Zeichen für Verliebte
Aber Allerheiligen war auch für das Liebeswerben eine wichtige Zeit. So habe früher im Burgenland ein Bursch einen Allerheiligenstriezl gekauft und dem Mädchen gebracht, das ihm am besten gefallen hätte, sagte Ritter. Die junge Frau habe den Striezl gleich anschneiden müssen und wenn sie dem Burschen ein großes Stück davon gegeben habe, so habe er gewusst, dass sein Werben auf Gegenliebe gestoßen sei.