Frisches Gemüse für Menschen in Not

Fredi Stagl engagiert sich schon immer karitativ. Er leitete viele Jahre eine „Team Österreich Tafel“ im Burgenland. Hauptberuflich war der Eisenstädter lange Zeit beim Roten Kreuz aktiv. Heute profitieren von seinem grünen Daumen die Diakonie, die „Team Österreich Tafel“, der Freuraum in Eisenstadt, die Gemeinschaft Cenacolo in Kleinfrauenhaid und viele andere Organisationen. „Im Prinzip ist es uns egal, woher die Menschen kommen. Jeder, der nachfragt, bekommt Gemüse, sofern wir es haben. Jeder kann sich nehmen, was er braucht“, so Fredi Stagl im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller.

Alles bio – von Jänner bis Dezember

Auf dem Grundstück wachsen bis zu 500 Paradeiser, 300 Kürbisse, hunderte Gurken, Kräuter, Erdäpfel, Pfefferoni, Paprika, Zwiebel und vieles mehr. Gemeinsam mit einem Partner und anderen helfenden Händen ist Fredi Stagl das ganze Jahr in dem Garten aktiv. Der Chinakohl und anderes Wintergemüse lugen auch unter der Schneedecke hervor. Kunstdünger ist tabu. In dem gepflegten Garten ist alles bio. Das Geld für die Samen und Stecklinge bezahlen Fredi Stagl und ein Freund aus der eigenen Geldbörse. „Das leisten wir uns. Uns geht es gut. Geld ist nicht alles“, so der 59-jährige Eisenstädter.

Miteinander reden – miteinander weinen

Der Garten in Eisenstadt ist nicht nur eine grüne Oase sondern auch ein Kommunikationszentrum. „Es kommen viele Menschen hierher, die verschiedenes anbieten, was andere brauchen können. Von der Nähmaschine bis zur Waage“, so Fredi Stagl. Im Garten wird getauscht, geteilt, gefeiert und manchmal, wenn das Schicksal zuschlägt, auch miteinander geweint. Fredi Stagl kennt viele tragische Geschichten. Von Menschen, die delogiert werden, die nicht einmal ein Stück Brot zum Essen haben, denn Stagl hat nicht nur einen grünen Daumen, sondern auch ein großes Herz.