Im Sommer 1969 lernte der junge Student aus Eisenstadt in den USA ein Mädchen kennen und begleitete es zu einem Konzert. Dass es sich dabei um das legendäre Woodstock-Festival handelte, das anschließend in die Rock ’n’ Roll-Geschichte eingehen sollte, war Hans Günther Kolar aber erst später klar.
„Die ersten fünf Jahre habe ich das nicht gewusst“
„Es ist zwar schon 50 Jahre her, dass ich dabei war, aber dass es Woodstock war, weiß ich erst seit 45 Jahren. Man verherrlicht das dann natürlich schon ein bisschen – wenn so etwas berühmt wird und die Musikindustrie so etwas daraus macht, dann sagt man natürlich, dass man da dabei war. Aber die ersten fünf Jahre habe ich das nicht gewusst“, sagte Kolar im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporterin Inge Maria Limbach.
Der Eisenstädter erinnert sich noch genau an die Tage auf dem riesigen Festivalgelände im US-amerikanischen Bundesstaat New York nahe der Kleinstadt Bethel. „Es war furchtbar. An- und Abreise waren chaotisch. Es hat keine Infrastruktur gegeben – nichts zu essen und kaum zu trinken. Außerdem hat es fürchterlich geregnet“, so Kolar.
Sendungshinweis:
„Burgenland heute“, 14.8.2019
„Die Nacht im Zelt habe ich mir anders vorgestellt“
Es waren vor allem die feuchten Nächte die Kolar in Erinnerung geblieben sind. „In den Nächten musste ich bei starkem Regen immer aus dem Zelt und einen Graben machen. Den hat dann das Wasser wieder weggeschwemmt. Dann war der Schlamm unter dem Dach und wir mussten das wieder putzen. Also ich habe mir die Nacht in dem Zelt mit der Dame eigentlich anders vorgestellt“, sagte Kolar.
„Joe Cocker soll dort auch aufgetreten sein“
Natürlich gab es auch musikalische Highlights an die sich der Eisenstädter auch 50 Jahre später noch erinnert. „Besonders beeindruckt hat mich Jimi Hendrix. Joe Cocker soll dort auch aufgetreten sein. Ich habe ihn nicht gehört, habe ihn aber dann später in der Cselley Mühle erlebt“, so Kolar.
Verblüfft war der damals junge Mann über das friedliche Miteinander der Menschenmassen, insgesamt sind mehr als 400.000 Fans gekommen, um 32 Bands und Musikgruppen zu erleben. „Es hat keine Anpöbelungen, Streitereien oder Raufereien gegeben. Das wäre heute bei uns nicht möglich“, sagte Kolar. Die Souvenirs vom Woodstock 1969 hat der Eisenstädter bis heute aufgehoben.