Zu sehen ist ein Auftritt einer Musikgruppe auf der Bühne des Woodstock-Festivals im August 1969
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Woodstock ’69: Eisenstädter erinnert sich

Vor ziemlich genau einem halben Jahrhundert ging in den USA das legendäre dreitägige Woodstock-Musikfestival über die Bühne. Mehr als 400.000 Menschen waren im August 1969 bei diesem Kultereignis dabei, darunter auch der Eisenstädter Hans Günther Kolar.

Im Sommer 1969 lernte der junge Student aus Eisenstadt in den USA ein Mädchen kennen und begleitete es zu einem Konzert. Dass es sich dabei um das legendäre Woodstock-Festival handelte, das anschließend in die Rock ’n’ Roll-Geschichte eingehen sollte, war Hans Günther Kolar aber erst später klar.

Das Bild zeigt eine alte Fotoaufnahme von Hans Günther Kolar, der als junger Erwachsener 1969 am Woodstock-Festival in den USA teilnahm sowie ein Fotoalbum und ein Souvenir von dem legendären Festival
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Hans Günther Kolar und seine Erinnerungen an das Woodstock im August 1969

„Die ersten fünf Jahre habe ich das nicht gewusst“

„Es ist zwar schon 50 Jahre her, dass ich dabei war, aber dass es Woodstock war, weiß ich erst seit 45 Jahren. Man verherrlicht das dann natürlich schon ein bisschen – wenn so etwas berühmt wird und die Musikindustrie so etwas daraus macht, dann sagt man natürlich, dass man da dabei war. Aber die ersten fünf Jahre habe ich das nicht gewusst“, sagte Kolar im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporterin Inge Maria Limbach.

Das Bild zeigt Hans Günther Kolar aus Eisenstadt, der als Jugendlicher im August 1969 am legendären Woodstock-Festival in der Nähe der Kleinstadt Bethel im US-amerikanischen Bundesstaat New York teilnahm
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Hans Günther Kolar

Der Eisenstädter erinnert sich noch genau an die Tage auf dem riesigen Festivalgelände im US-amerikanischen Bundesstaat New York nahe der Kleinstadt Bethel. „Es war furchtbar. An- und Abreise waren chaotisch. Es hat keine Infrastruktur gegeben – nichts zu essen und kaum zu trinken. Außerdem hat es fürchterlich geregnet“, so Kolar.

Sendungshinweis:

„Burgenland heute“, 14.8.2019

„Die Nacht im Zelt habe ich mir anders vorgestellt“

Es waren vor allem die feuchten Nächte die Kolar in Erinnerung geblieben sind. „In den Nächten musste ich bei starkem Regen immer aus dem Zelt und einen Graben machen. Den hat dann das Wasser wieder weggeschwemmt. Dann war der Schlamm unter dem Dach und wir mussten das wieder putzen. Also ich habe mir die Nacht in dem Zelt mit der Dame eigentlich anders vorgestellt“, sagte Kolar.

„Joe Cocker soll dort auch aufgetreten sein“

Natürlich gab es auch musikalische Highlights an die sich der Eisenstädter auch 50 Jahre später noch erinnert. „Besonders beeindruckt hat mich Jimi Hendrix. Joe Cocker soll dort auch aufgetreten sein. Ich habe ihn nicht gehört, habe ihn aber dann später in der Cselley Mühle erlebt“, so Kolar.

Das Bild zeigt Hans Günther Kolar aus Eisenstadt, der als Jugendlicher im August 1969 am legendären Woodstock-Festival in der Nähe der Kleinstadt Bethel im US-amerikanischen Bundesstaat New York teilnahm, im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteurin Inge Maria Limbach
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Hans Günther Kolar im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteurin Inge Maria Limbach

Verblüfft war der damals junge Mann über das friedliche Miteinander der Menschenmassen, insgesamt sind mehr als 400.000 Fans gekommen, um 32 Bands und Musikgruppen zu erleben. „Es hat keine Anpöbelungen, Streitereien oder Raufereien gegeben. Das wäre heute bei uns nicht möglich“, sagte Kolar. Die Souvenirs vom Woodstock 1969 hat der Eisenstädter bis heute aufgehoben.