Gemeindereport

Rechnitz: Dreikampf um Bürgermeisteramt

Drei Parteien haben es sich bei der Gemeinderatswahl in Rechnitz zum Ziel gesetzt, die absolute Mehrheit der SPÖ brechen. Bei der Bürgermeisterwahl muss sich Amtsinhaber Martin Kramelhofer (SPÖ), der seit fünf Jahren im Amt ist, den Herausforderern von ÖVP und FPÖ stellen.

Die rund 3.000 Einwohner zählende Gemeinde Rechnitz liegt am Fuße des Geschriebensteins. Überregional bekannt ist der Ort für den Kreuzstadel am Ortsrand – hier wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges 180 jüdische Zwangsarbeiter ermordet. Trotz zahlreicher Versuche wurden ihre sterblichen Überreste bis heute nicht gefunden – mehr dazu in Kreuzstadl: Verschollenes Massengrab in Rechnitz. Aus touristischer Sicht sind der Badesee, die örtliche Kartbahn und der Naturpark Geschriebenstein zu erwähnen.

Ausgangslage in Rechnitz
ORF
Martin Kramelhofer
SPÖ
Martin Kramelhofer, SPÖ

Die Ausgangslage:

Die SPÖ hält ihre Mehrheit im Gemeinderat mit 14 von 23 Mandaten. Die ÖVP liegt mit sechs mandaten dahinter. Die restlichen drei Sitze gehen an die FPÖ. Martin Kramelhofer (SPÖ) ist amtierender Bürgermeister. Er wurde 2017 mit fast 60 Prozent der Stimmen gewählt.

Der Wahlkampf:

Bürgermeister Martin Kramelhofer ist auch heuer Spitzenkandidat der SPÖ. Er war für eine Stellungnahme für den Gemeindereport nicht erreichbar.

Günther Knabel, ÖVP
Günther Knabel
Günther Knabel, ÖVP

Der 51-jährige Cobra Beamte Günther Knabel ist heuer der Bürgermeisterkandidat der ÖVP. „Ziel Nummer eins wäre für uns das Verhindern der nochmaligen absoluten Mehrheit der SPÖ im Gemeinderat. Das zweite Ziel wäre eine Mehrzweckhalle für Rechnitz und die Umgebung, sowie einen Jugendcontainer als Aufenthaltsmöglichkeit für Jugendliche zu schaffen und eine Stipendienförderung für alle, die Ausbildungen außerhalb der Gemeinde beginnen, diese abschließen und dann wieder nach Rechnitz zurückkehren“, so Knabel.

Thomas Karascony
FPÖ
Thomas Karascony, FPÖ

Auch die FPÖ hat mit Thomas Karacsony einen Bürgermeisterkandidaten. Seine Ziele: „Touristisch müssen wir uns modernisieren und erweitern. Was mir noch wichtig ist, ist der Ausbau von Photovoltaikanlagen – vor allem auf den Dächern der großen Hallen im Industriegebiet, um die Gemeinde klimafit zu machen.“

Die Liste Klartext tritt bei der Gemeinderatswahl an, nicht aber bei der Bürgermeisterwahl.

(Sendungshinweis: „Radio Burgenland aktuell“, 11.9.2022)