Gemeindereport

Zurndorf: Konkurrenz hat SPÖ zugesetzt

Windräder und das 120.000 Quadratmeter große XXX Lutz Zentrallager kann man in Zurndorf nicht übersehen. Die Ansiedelung der österreichischen Möbelkette war nicht ganz unumstritten, der Bau löste aufgrund seiner Größe und Lage bei Umweltschützern wiederholt Kritik aus. Land und Gemeinde stehen hinter dem Projekt.

Der Wirtschafts-Standort Zurndorf hat auch das Interesse des burgenländischen Baustoff-Konzerns Leier geweckt, der das stillgelegte Enercon Werk gekauft und 50 Millionen Euro investiert hat. Produziert werden dort seit Mai Fertigteile aus Beton, wie etwa Doppelwände und Decken. Auch die Sektkellerei A Nobis hat sich vor zwei Jahren in Zurndorf angesiedelt. Und derzeit ist die Gemeinde als möglicher neuer Standort für die Flugrettung im Gespräch.

Grafik zur Ausgangslage in Zurndorf
ORF
Wahlergebnisse 2017

Die Ausgangslage

Fünf Parteien und Listen standen 2017 auf dem Stimmzettel – und die Konkurrenz hat der SPÖ ordentlich zugesetzt. Sie hat im Gemeinderat vier Mandate eingebüßt, drei davon hat sich die parteifreie IGZ Interessensgemeinschaft Zurndorf bei ihrer Premiere gesichert. SPÖ Bürgermeister Werner Friedl hat sich erst in der Stichwahl gegen ÖVP Herausforderer Werner Falb-Meixner durchgesetzt.

Werner Friedl
SPÖ
Werner Friedl
Werner Falb-Meixner
ÖVP
Werner Falb-Meixner
Petra Göltl
EMMERICH MAEDL
Petra Göltl
Roland Samek
FPÖ
Roland Samek

Der Wahlkampf

Seit 2008 ist Werner Friedl Bürgermeister in Zurndorf. Der 70-Jährige ist stolz darauf dass sich seine Gemeinde in den vergangenen Jahren zu einem regionalen Wirtschafts-Zentrum entwickelt hat. Derzeit arbeitet man ein einem umfassenden Verkehrskonzept, außerdem auf der Agenda des Bürgermeisters: „Dann schrittweise die Erweiterung der medizinischen Infrastruktur. Wir haben ein Pflegekompetenzzentrum und das wird dann auch ab März fertig sein. In unserem Ort haben wir keinen Nahversorger, da werden wir auch dementsprechend schauen, dass wir da irgendeinen Betreiber finden“, so Friedl.

Für die ÖVP kämpft neuerlich Werner Falb-Meixner um Wählerstimmen. Der Landwirt und ehemalige Landesrat war bereits von 2002 bis 2008 Bürgermeister. Er macht sich für Politik über Parteigrenzen hinweg stark. „Ich möchte wieder Bürgermeister werden und zwar Bürgermeister für alle Zurndorfer, egal welcher Partei sie angehören, egal welcher Konfession, egal welcher Staatsangehörigkeit, weil ich glaube, aufgrund meiner politischen Vorgeschichte, dass ich die Fähigkeiten dazu habe.“

Wahlkampf-Erfahrung bringt auch Petra Göltl von der Interessensgemeinschaft Zurndorf bereits mit. „Ich habe schon langjährige politische Erfahrung und war schon im Gemeinderat vertreten und es ist einfach eine Herausforderung für mich, für Zurndorf gemeinsam mit den Zurndorfer Bürgern zu arbeiten.“

Der FPÖ-Gemeindevorstand Roland Samek geht heuer erstmals ins Rennen, nachdem sich die Partei vor drei Jahren neu aufgestellt hat. Gegenüber dem ORF Burgenland nennt er seine politische Anliegen – etwa die Umsetzung des Pflegekompetenz-Zentrums, die Ortskern-Belebung und die Erhöhung des Heizkosten-Zuschusses.

Der fünfte Bürgermeister Kandidat der sich heuer der Wahl stellt ist Franz Ranitsch von der neuen Unabhängigen Liste Zurndorf/ULZ.

(Sendungshinweis: „Radio Burgenland aktuell“, 20.9.2022)