Gemeindereport

Mattersburg: Angriff auf SPÖ-Absolute

In der Bezirkshauptstadt Mattersburg möchte die SPÖ ihre derzeitige absolute Mehrheit verteidigen. Die Sozialdemokraten haben dabei aber mit einem neuen Herausforderer zu kämpfen.

Der Bezirksvorort Mattersburg ist mit seinen 7.585 Einwohnerinnen und Einwohnern die viertgrößte Stadt im Burgenland. Mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und einem Kino ist der Ort das Zentrum des sozialen Lebens im Bezirk. Der Mattersburger Stadtbus wird elektrisch betrieben und ist seit kurzem auch am Samstag unterwegs. Hart traf die Stadt vor zwei Jahren der Commerzialbank-Skandal, der für den SV Mattersburg das Ende bedeutete. Der Nachfolgeverein MSV 2020 startete in der untersten Spielklasse und spielt derzeit in der 1. Klasse Mitte.

Ergebnis der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2017 in Mattersburg
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Die Ausgangslage

Wie in den Jahren zuvor erreichte die SPÖ auch bei den Gemeinderatswahlen 2017 die absolute Mehrheit – mit rund 51 Prozent der Stimmen. Im Gemeinderat hält die Partei bei 14 Mandaten. Dahinter folgt die ÖVP mit acht Mandaten. Die FPÖ, die Grünen und die Liste Zukunft Mattersburg halten bei je einem Mandat. Bürgermeisterin ist Claudia Schlager (SPÖ). Ihre Vorgängerin Ingrid Salamon war 22 Jahre im Amt und trat im Vorjahr zurück.

Claudia Schlager
SPÖ
Claudia Schlager, SPÖ

Der Wahlkampf

Claudia Schlager möchte bei ihrer ersten Wahl als SPÖ-Spitzenkandidatin die absolute Mehrheit verteidigen und weiterhin Bürgermeisterin bleiben. Die wichtigsten drei Themen ihres Wahlprogramms seien Klimaschutz und Nachhaltigkeit, leistbares Wohnen und die Gestaltung der Innenstadt, erklärte Schlager.

Thomas Haffer
ÖVP
Thomas Haffer, ÖVP

Für die ÖVP geht Thomas Haffer in Mattersburg als Spitzenkandidat bei den Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen ins Rennen. Sein klares Ziel sei es, die absolute Mehrheit der SPÖ im Mattersburger Gemeinderat zu brechen und den Abstand zwischen SPÖ und ÖVP in Mattersburg zu verringern.

Johann Tschürtz
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Johann Tschürtz, „Vorwärts Mattersburg“

Ein weiterer Herausforderer der Bürgermeisterin ist FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz. Er tritt mit seiner Liste „Vorwärts Mattersburg“ an. Die Mandate, die Tschürtz erreicht, werden aber der FPÖ zugesprochen. Sein Ziel ist es, die Stichwahl zu erreichen. Es sei ja in Mattersburg mit den Betonlöchern und dem Commerzialbank-Skandal sehr viel passiert und es brauche frischen Wind in Mattersburg, so Tschürtz. Es brauche eine Veränderung und er glaube, dass die Bevölkerung das spüre und sei daher schon der Meinung, dass es eine Stichwahl geben werde.

Robert Strnad
NEOS
Robert Strnad, NEOS

Für die NEOS tritt Robert Strnad an. Er möchte den Bürgerinnen und Bürgern eine Alternative bieten. Ihm persönlich sei es aus demokratiepolitischer Sicht wichtig, dass die Menschen eine Auswahl hätten und nicht nur ein, zwei Personen hätten, die sie ankreuzen könnten.

Die Grünen stellen in Mattersburg keinen Bürgermeisterkandidaten, kandidieren aber für den Gemeinderat, ebenso die Partei MFG.

(Sendungshinweis: „Burgenland aktuell“, 17.30 Uhr, 3.9.2022)