Gemeindereport

Wulkaprodersdorf: Wechsel bei letzter Wahl

Die kroatischsprachige Gemeinde Wulkaprodersdorf liegt im Bezirk Eisenstadt-Umgebung und hat 2.000 Einwohner. Bei den Wahlen vor fünf Jahren konnte die ÖVP die Mehrheit im Gemeinderat erobern.

Das dominierende Thema in Wulkaprodersdorf in den vergangenen Jahren war eine mögliche Verlängerung der Autobahn A3 vom Knoten Eisenstadt bis zur ungarischen Staatsgrenze. Wulkaprodersdorf sprach sich dagegen aus. Im Vorjahr wurde das Projekt von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) aus Umweltschutzgründen vorerst gestoppt.

Grafik zur Ausgangslage in Wulkaprodersdorf
ORF

Die Ausgangslage

Jahrelang dominierte die SPÖ den Gemeinderat von Wulkaprodersdorf, bei der Wahl vor fünf Jahren wurde sie jedoch von der ÖVP überholt. Die ÖVP stellt seither zehn Gemeinderäte, die SPÖ sieben, und die Unabhängige Dorfliste Wulkaprodersdorf (UDW) vier Gemeinderäte. Den Bürgermeister stellt die ÖVP in der Gemeinde schon länger: Friedrich Zarits ist seit 2012 im Amt.

Friedrich Zarits
ÖVP/Daniel Gossmann
Friedrich Zarits, ÖVP

Der Wahlkampf

Friedrich Zarits strebt eine weitere Periode als Bürgermeister an und tritt wieder als ÖVP-Spitzenkandidat an. Seine Themen seien Nachhaltigkeit, der Ausbau der Kinderbetreuung und leistbares Wohnen. Im Zuge von Straßensanierungen müssen die Regenwässer in den Boden geleitet werden und nicht in den Kanal, so Zarits. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED sei auch ein Thema.

Rene Pint
SPÖ
Rene Pint, SPÖ

Für die SPÖ tritt Vizebürgermeister Rene Pint an. Er verweist darauf, dass Wulkaprodersdorf einen Pflegestützpunkt bekommt. Damit habe man über Jahrzehnte hinweg Pflegesicherheit gewonnen. Aufblühen solle das Dorf auch an Schönheit, so Pint. Die Ortsbildpflege sei der SPÖ sehr wichtig. Aufblühen solle Wulkaprodersdorf aber vor allem beim Bürgerservice, das bedeute für ihn: schnelles Antworten und rasches Erledigen.

Der dritte Bewerber für das Bürgermeisteramt in der Gemeinde ist Sascha Lang von der Liste Wulkaprodersdorf. Er möchte ein Bindeglied zwischen ÖVP und SPÖ sein: „Weil sich in den Parteien keiner was gegönnt hat und jeder jeden ausgebremst hat.“ Er trete an, keine der beiden Parteien die Mehrheit habe, er vielleicht das Bindeglied zwischen beiden sein könne, damit im Dorf mehr weitergehe, so Lang.

Die Unabhängige Dorfliste UDW tritt heuer nicht mehr an.

(Sendungshinweis: „Radio Burgenland aktuell“, 19.9.2022)