David Samer: Stolz auf seine Wurzeln
David Samer erbte das musikalische Talent von seinem Vater - er spielt leidenschaftlich gerne Gitarre. Hauptberuflich arbeitet er beim Autozulieferer Delphi Packard in Großpetersdorf (Bez. Oberwart) im Schichtbetrieb. Das sei manchmal anstrengend, meint er - aber er sei zufrieden. Benachteiligt, weil er ein Rom ist, wird er nach eigenen Angaben nie.
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Doch früher waren die Zeiten anders. Anfang der 1970er-Jahre zogen seine Eltern nach Wien, wo 1976 David zur Welt kam. Die Familie war oft und regelmäßig im Burgenland. „Ich bin in Wien aufgewachsen, aber in den Ferien war ich immer bei meiner Großmutter“, erzählt Samer. Das Leben der Roma war geprägt von Anfeindungen. „Es gab immer Vorurteile, zum Beispiel in den Diskotheken. Es ist immer geschimpft worden. Viele hatten auch Probleme einen Beruf zu finden oder in die Schule zu gehen, das war damals nicht lustig“, so Samer.
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Das Attentat als Wendepunkt
Und dann kam das Attentat von Oberwart - ein Wendepunkt für die Volksgruppe der Roma, so zynisch das klingt. „Es ist auf alle Fälle etwas besser geworden. Schlimm, dass dafür vier Menschen sterben mussten, damit man erst auf die Roma aufmerksam wird“, so Samer. Doch diese Aufmerksamkeit hat letztlich Früchte getragen. Natürlich gebe es immer noch negative Ausnahmen, aber das Leben für Roma sei definitiv besser geworden. Es gebe viel mehr Bildungschancen, Leute würden leichter Jobs finden, meint Samer.
Sendungshinweis
„Burgenland Heute“, 3.2.2015
Diese positiven Veränderungen führten letztlich auch dazu, dass David vor zehn Jahren von Wien nach Oberwart kam, zurück zu den Wurzeln. „Roma sind meist normal integriert, sie haben Probleme, wie jeder andere Mensch auch - brauchen Geld für den Hausbau, brauchen ein neues Auto“, so Samer.