Der Jungbauer hält seine Rinderherde auf Feldern rund um Zemendorf-Stöttera. Es sind Angus- und Aubrac-Kühe und -Kälber sowie ein Stier. Ist eine mittels Elektrozaun gesicherte Fläche abgeweidet, kommen die Tiere auf einen anderen Acker. Für Köller ist die Rinderhaltung vorerst noch ein Versuch: „Wir haben grundsätzlich Puten, aber weil das Putengeschäft zurzeit nicht so gut geht, suchen wir immer ein bisschen nach Alternativen.“ Da er die Landwirtschaft sehr regenerativ betreibe, habe er sich gedacht, er probiere es einmal mit den Rindern, erklärte der Bauer.
Kuhweide statt Brache
Teilweise werden die Rinder auf sehr guten Ackerböden gehalten. Das sei aber kein wirtschaftlicher Nachteil, so Köller. Seine Fruchtfolge schaue so aus, dass er relativ viel Weizen und Mais anbaue, dazwischen sei viel Zeit. Andere ließen die Felder in dieser Zeit brach liegen, manche würden eine Zwischenfrucht anbauen, er baue Rinderfutter-taugliches Grünzeug an und halte in der Zeit, wo keine Hauptfrucht stehe, die Rinder auf diesen Flächen und könne quasi die Biomasse nutzen.
Kuhmilch ausschließlich für Kälber
Bei dieser Form der Mutterkuh-Haltung wird die Milch ausschließlich zur Aufzucht der Kälber verwendet. Sind die Kälber dann ausgewachsen, werden sie geschlachtet und als Jungrindfleisch ab Hof vermarktet. Auch die Bewohner der Umgebung haben sich an die weidenden Rinder mittlerweile gewöhnt. Zu Beginn glaubten viele, dass eine Herde entlaufen sei und alarmierten die Polizei.