Kern: Erbschaftssteuer für reichsten zwei Prozent

Bei der SPÖ ist der Nationalratswahlkampf unrund gelaufen. In Umfragen liegt die ÖVP weiterhin vor den Sozialdemokraten. Bundeskanzler Christian Kern will sich als SPÖ-Spitzenkandidat und Parteichef davon nicht beeindrucken lassen.

Das Wahlziel der SPÖ ist nach wie vor Platz eins. Im Interview mit Patricia Spieß verweist Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) auf die Inhalte des SPÖ-Wahlprogramms.

Wahlkampf als Bereicherung

Obwohl der Nationalratswahlkampf der SPÖ alles andere, als rund gelaufen ist, sieht Bundeskanzler Christian Kern diesen als Bereicherung: „Ich komme viel im Land herum. Du triffst viele Menschen und siehst die Probleme aus ganz anderen Perspektiven.“

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Bundeskanzler Christian Kern im Gespräch

Bundeskanzler und SPÖ-Spitzenkandidat Christian Kern stellt sich den Fragen von ORF-Burgenland Redakteurin Patricia Spieß.

Erbschaftssteuer statt Pflegeregress

Kern will die Abschaffung des Pflegeregresses mit einer Erbschaftssteuer ab einer Million Euro finanzieren. Auf die Frage, ob er sich sicher sei, dass die Mehrheit der Österreicher das will, antwortete Kern: „Es sind ja nur ein bis zwei Prozent betroffen. Da geht es um die Allerreichsten in unserem Land. Ich habe ja vor, die Lohnsteuern deutlich zu senken. Ich bin der Meinung, dass wir bis 1.500 Euro die Steuern abschaffen sollen, weil ich möchte, dass die kleinen und mittleren Einkommen hier deutlich entlastet werden. Und ich möchte, dass die Unternehmen entlastet werden, bei den Lohnnebenkosten.“

Kanzler Kern im Interview

ORF

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) im Gespräch

„Rot-Blaues-Modell“ nicht auf den Bund übertragbar

Im Burgenland gibt es eine rot-blaue Koalition. Landeshauptmann Hans Niessl lobt die Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen. Dazu meinte Kern: „Im Burgenland sind die Ergebnisse sehr zufriedenstellend. Aber das heißt noch lange nicht, dass das ein Modell ist, dass man auf den Bund übertragen kann.“ Kern wünsche sich eine Koalition mit der SPÖ an der Spitze, alles weitere werde man sehen, wie das Wahlergebnis aussieht. Dass Niessl die Äußerung „Opposition ist Mist“ getätigt hat, kritisiert Kern nicht: Wenn wir Erster sind, ist unser Ziel die Regierung zu stellen.

Verteidigungsminister Doskozil (SPÖ) als Mitstreiter

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sieht Kern nicht als Konkurrenz. Doskozil sei einer seiner engsten Mitstreiter, er würde weiter zu seinem Regierungsteam zählen und er möchte die Zusammenarbeit fortsetzen.

Das Ergebnis der Gemeinderatswahlen im Burgenland möchte Kern nicht als Stimmungsbarometer sehen: „Man sollte ein kommunales Ergebnis für Bundestrends nicht vereinnahmen.“

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