Frost: Schäden noch nicht abschätzbar

Von Nord bis Süd haben die Weinbauern im Burgenland nasse Strohballen entzündet, um durch den Rauch, ein Abfallen der kalten Luft zu verhindern. Ob diese Maßnahmen erfolgreich waren, kann man derzeit noch nicht sagen.

In der Nacht auf Freitag haben die Winzer im Burgenland versucht mit angezündeten Strohballen gegen den Frost anzukämpfen und so ihre Rebkulturen zu schützen - mehr dazu in Mit Rauchschwaden gegen den Frost. Inwiefern diese Maßnahmen geholfen haben, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, sagte Wolf Reheis von der Landwirtschaftskammer Burgenland.

Schadensausmaß zeigt sich in den kommenden Tagen

Man nehme an, dass es an exponierten Stellen im ganzen Land Schäden geben werde. Wahrscheinlich seien es im Südburgenland mehr als im Nordburgenland. Bei Temperaturen bis Minus vier Grad sei in jedem Fall mit Schäden zu rechnen, so Reheis. Man hoffe aber, dass die Maßnahmen dort, wo die Temperaturen nicht so tief waren, geholfen hat. Das werden man aber erst in den kommenden Tagen abschätzen können.

Forstschäden, Frostschutzberegnung, Blütenfrost

ORF

Frostbewässerung soll die Blüten retten

Fallen die Temperaturen unter 0,5 Grad, beginnt man mit einer ununterbrochenen Beregnung. Dadurch bildet sich auf den Pflanzenteilen eine anwachsende Eisschicht. Beim Gefrieren des Wassernebels wird die sogenannte Erstarrungswärme des Wassers freigesetzt. Und dadurch sinkt die Temperatur innerhalb der Eishülle nicht unter den Gefrierpunkt. Somit kann ein Erfreiren der empfindlichen Blüten vermieden werden.

Im Südburgenland sind nicht nur Weingärten sondern auch Obstplantagen betroffen - mehr dazu in Frost bedroht auch Obstplantagen. Wenn die Bauern versichert sind, würden sie wie im Vorjahr eine Entschädigung über die Hagelversicherung erhalten, so Reheis. Laut ersten Rückmeldungen höre man auch, dass die Bauern dieses Angebot gut angenommen haben. Das seien nun die ersten Ansprechpartner, wenn sie einen Frostschaden haben, so Reheis.

Gefahr noch nicht gebannt

Nun muss man abwarten bis mögliche Schäden ersichtlich sind. Die Bauern müssen jedenfalls auch in den kommenden Wochen das Wetter weiterhin beobachten, denn die Gefahr sei noch nicht gebannt, sagte Reheis. Die Eisheiligen seien zwar in den vergangenen Jahren immer mild ausgefallen, man wisse aber nie, wie sich das Wetter in den nächsten Tagen und Wochen entwickle und müsse daher wachsam bleiben.

Auch in anderen Kulturen seien Schäden zu erwarten, so könne es etwa zu Teilausfällen beim Raps kommen. Bei jungen Kulturen wie Mais oder Ölkürbis sei es davon abhängig, wie weit das Entwicklungsstadium schon fortgeschritten sei. Die Ackerbauern könnten also durchwegs mit einem blauen Auge davon gekommen sein.

Link: