Mit Rauchschwaden gegen den Frost

In den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing haben die Winzer in der Nacht auf heute, wie angekündigt, Strohballen abgebrannt, um ihre Reben vor der Kälte zu schützen.

Es war die entscheidende Nacht für die Winzer in den Weinbaugebieten des Burgenlandes. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, wie etwa in Donnerskirchen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), wurden am frühen Freitagmorgen unzählige Strohballen angezündet. Der dadurch enstehende Rauch soll die Frostgefahr in den Weinrieden abwenden.

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„Frostheizen“ bei Donnerskirchen

Rund um Donnerskirchen wurden kurz vor Sonnenaufgang die ersten Strohballen angezündet.

Knospen jetzt besonders gefährdet

Gerade jetzt seien die jungen Knospen besonders gefährdet, sagte Winzer Sepp Bayer aus Donnerskirchen. Mit dieser Aktion wolle man eigentlich die Zeit von den Minusgraden bis zu den Plusgraden verlängern. Bei Sonnenaufgang gehe der Temperaturanstieg sehr rasch. Durch den Rauch hätten die Pflanzen mehr Zeit, um sich an die Temperaturen anzupassen. Die Schädigung der Pflanze und deren Zellen sei dann relativ gering. Man hoffe natürlich, dass es keine Schäden gebe, so Bayer.

Sichtbehinderungen durch Rauchentwicklung

Nicht nur die Winzer hatten in der Nacht auf Freitag viel zu tun. In jenen Gemeinden, in denen die Winzer gegen den Frost „geheizt“ haben, wie es heißt, waren auch die Feuerwehren im Einsatz, um das Abbrennen der Strohballen zu beaufsichtigen. Durch die teils starke Rauchentwicklung, mussten auf manchen Strecken die Autofahrer vor Sichtbehinderungen gewarnt werden, so auch in Donnerskirchen. Durch den Wind habe man hier keine Probleme bekommen, so Feuerwehrmann Reinhard Kamper.

Die ersten Rauchschwaden haben sich in einigen Regionen bereits kurz nach Sonnenaufgang verzogen. Dennoch mussten Autofahrer in den Weinbauregionen bis in den Vormittag hinein mit Sichtbehinderungen rechnen. Das galt vor allem entlang des Leithagebirges, im Eisenstädter Becken, im Seewinkel, auf dem Heideboden und im Raum Neckenmarkt und Deutschkreutz (beides Bezirk Oberpullendorf).

Ob das Räuchern allerdings auch erfolgreich war, kann man derzeit noch nicht sagen - mehr dazu in Frost: Schäden noch nicht abschätzbar.

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