Turnusärztin: Täglich pendeln

Mia Vidovics ist Turnusärztin in der Ambulanz im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Sie wohnt in der Obersteiermark. Sie pendelt - täglich 230 Kilometer zur Arbeit.

Einen Turnus-Platz zu Hause in einem umliegenden Spital hat die zweifache Mutter damals keinen bekommen. Mit der Arbeitssituation hier und den burgenländischen Kollegen ist die 28-jährige Steirerin zufrieden.

Den Grund, warum viele Jungmediziner nach ihrer Ausbildung zum Beispiel ins Ausland gehen, aber auch kein Interesse an einer Kassen-Praxis-Stelle haben, versteht sie nur zu gut. Arbeitsbedingungen und Bezahlung seien überall besser als in Österreich.

Turnusärztin

ORF

Mia Vidovics ist Turnus-Ärztin im Krankenhaus Eisenstadt

„Die Jugend heutzutage ist sehr flexibel, aus diesem Grund ist es kein Problem in der Schweiz, in Deutschland oder sonstwo zu arbeiten. Dazu steigt der Frauenanteil in der Medizin und in Deutschland gibt es flexible Arbeitszeiten mit ganz vielen Modellen - auf diese Art geht es in Österreich nicht“, so Vidovics.

Turnusärztin

ORF

Mia Vidovics in der Ambulanz in des Krankenhauses in Eisenstadt

Work-Life-Balance ist wichtig

Was auch dazu kommt ist, dass junge Menschen heutzutage eine andere Einstellung zum Job haben. Arzt sein aber auch ein Leben außerhalb des Spitals oder der Praxis führen - Eine ausgewogene Work-Life-Balance wird vielen immer wichtiger. „Burn out" ist ein aktuelles Thema der Zeit. Man muss schauen, wie die Arbeit strukturiert werden kann, damit jeder Arzt ein gutes, motiviertes Arbeitsumfeld findet“, so Vidovics.

Eine Kassen-Stelle am Land kommt für Vidovics ohnehin nicht in Frage, sie geht mit Ende ihres dreijährigen Turnus heuer im Juni, zurück in die Steiermark und bekommt in einem Spital eine Teilzeit-Stelle in einer Chirurgie.

Link: