Jobinitiative für Über-50-Jährige ausweiten

Landeshauptmann-Stv. Franz Steindl (ÖVP) will seine Jobinitiative für Arbeitslose über 50 Jahre ausweiten. Alle Unternehmen im Land - nicht nur Gemeinden - sollen ältere Mitarbeiter für sechs Monate ohne zusätzliche Kosten einstellen können.

Burgenländische Gemeinden können derzeit Arbeitslose, die älter als 50 Jahre alt sind, für ein halbes Jahr ohne Kosten einstellen, wenn sie sich verpflichten, die Betroffenen dann noch ein weiteres Monat auf eigene Kosten zu beschäftigen.

Steindl zieht positive Bilanz

Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl (ÖVP) zog nun eine erste positive Zwischenbilanz über dieses Modell, das er Ende Jänner gemeinsam mit dem AMS präsentiert hatte. 28 Gemeinden haben Interesse bekundet, andere haben bereits angestellt, es seien rund 40 Personen, die von den Gemeinden bisher angestellt wurden, so Steindl - „und es werden täglich mehr“.

Initiative ausweiten

Jetzt will Steindl diese Jobinitiative für Arbeitslose über 50 Jahre zu den selben Bedingungen auch auf burgenländische Unternehmen ausdehnen. Die Abwicklung soll neben dem AMS die WiBAG übernehmen. Außerdem soll es für Unternehmen, die im Burgenland investieren und die jetzt bereits von der WiBag eine Investitionsförderung bekommen, auch einen zusätzlichen Förderbonus geben, wenn sie einen älteren Arbeitnehmer oder eine ältere Arbeitnehmerin einstellen.

Anreize für Unternehmen

WiBag-Direktor Franz Kast nennt ein Beispiel: „Angenommen ein Unternehmer investiert 100.00 Euro, bekommt dafür zehn Prozent Förderung, das sind 10.000 Euro. Für die Beschäftigung eines Arbeitnehmers über 50 könnte er 5.000 Euro dazu bekommen. Das heißt, anstatt 10.000 Euro würde er dann 15.000 Euro bekommen.“

„OK“ von SPÖ fehlt noch

Für beide Maßnahmen braucht Steindl aber die Zustimmung des Regierungspartners SPÖ. Er habe die entsprechenden Regierungsakte eingereicht und hoffe nun, dass der Landeshauptmann seine Anträge zur Beschlussfassung möglichst schnell auf die Tagesordnung der Regierungssitzung nehme, so Steindl.

SPÖ: „Fördern statt feuern“

Die SPÖ trete für ein Bonus-Malus-System zum Schutz älterer Arbeitnehmer ein, heißt es von SPÖ-Arbeitsmarktsprecher Robert Hergovich. Die Devise müsse „fördern statt feuern“ lauten, dafür brauche es eine starke gesetzliche Regelung. Auf Initiative von Landeshauptmann Hans Niessl sei außerdem das Projekt „Jobs im Dorf“ gestartet worden - mehr dazu in 300.000 Euro für „Jobs im Dorf“.

Kölly: Burgenländische Arbeitnehmer unterstützen

Mit täglich neuen Ankündigungen schaffe man keinen einzigen Arbeitsplatz, kommentierte der Spitzenkandidat vom Bündnis Liste Burgenland, Manfred Kölly, Steindls Initiative. Er fände die Idee, ältere Arbeitnehmer zu fördern, ganz gut, so Kölly. Doch er stellte die Frage, ob diese ÖVP-Aktion auch für ausländische Arbeitnehmer gelte. Man müsse burgenländische Arbeitnehmer unterstützen und fördern, so Kölly.

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