SPÖ: Jugend-Vollbeschäftigung bis 2020

Nachdem ÖVP-Chef Franz Steindl kürzlich einen rot-goldenen Lehrlingspakt präsentiert hat und 500 Lehrstellen in Landesbetrieben anpeilt, sagt die SPÖ jetzt, dass es nicht 500, sondern bereits 1.000 von der öffentlichen Hand geförderte Lehrstellen gäbe.

Während die Zahl der betrieblichen Lehrstellen im Land seit dem Jahr 2000 um ein Drittel zurückgegangen sei, sei die Anzahl der überbetrieblichen Ausbildungsplätze - also solche, die von der öffentlichen Hand gefördert werden - deutlich angestiegen, sagen Landeshauptmann Hans Niessl, Soziallandesrat Peter Rezar und SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich unisono.

„Kein Jugendlicher wird zurückgelassen“

Die Forderung des ÖVP-Chefs ginge ins Leere und sei überholt. Steindl hätte sich lieber in seinem Wirkungsbereich gegen den Abbau von Lehrstellen in den heimischen Betrieben stark machen sollen, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich. Im Burgenland werde auch in Zukunft kein Jugendlicher zurückgelassen, so die Ansage der Sozialdemokraten.

Von den 750 Millionen Euro, die dem Land bis 2020 an Investitionsvolumen zur Verfügung stehen, solle ein Teil für Jugendbeschäftigungsmaßnahmen verwendet werden, meint Niessl. „Jugendarbeitslosigkeit Richtung Null senken - das möchten wir bis zum Jahr 2020 mit diesen finanziellen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, auch erreichen.“

Neues Modell ab Frühjahr

Aktuell absolvieren 90 Jugendliche eine Ausbildung bei Energie Burgenland, Kurbad AG und Co. Noch im Jänner werden neue Lehrplätze beim Land und in landesnahen Betrieben ausgeschrieben, heißt es. Selbst für Jugendliche, die bisher keine Angebote angenommen hätten, sei ein Modell in Vorbereitung.

„Wo wir junge Menschen einladen, um sie vorzuqualifizieren, um auch beispielsweise mit Produktionsbetrieben ins Gespräch zu kommen - also ein erzieherischer Prozess, den wir im kommenden Frühjahr umsetzen wollen“, sagt Soziallandesrat Peter Rezar unter Hinweis darauf, dass man auch Problemgruppen nicht zurücklassen wolle.

Reaktion

Von „praxisfernen Illusionen“ der SPÖ bei der Facharbeiterausbildung spricht Wirtschaftsbund-Obmann Peter Nemeth. Während in landesnahen Betrieben nur 100 Lehrlinge ausgebildet würden, seien es in der gewerblichen Wirtschaft 2.000 - und das bei 58.500 Beschäftigen in der Privatwirtschaft und 39.000 im öffentlichen und halböffentlichen Bereich. Die Betriebe würden auch für die Öffentliche Hand ausbilden, er fordere daher mehr Wertschätzung für ausbildende Betriebe.

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