„Profil“ widerruft Vorwurf gegen Niessl

Das Nachrichtenmagazin „profil“ veröffentlicht in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe eine Richtigstellung zur „Kuvert-Affäre“ um Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

Der Vorwurf, Niessl habe vom Tiroler Industriellen Manfred Swarovski im Zeitraum 2009/2010 10.000 Euro in einem Kuvert erhalten, sei nicht richtig, befand das Handelsgericht Wien. „Profil“ werde den Vorwurf nicht mehr verbreiten und widerruft diesen „mit dem Ausdruck des Bedauerns“, hieß es in der Richtigstellung.

Niessl klagte „profil“ und gewann

Wie berichtet klagte Niessl den News-Verlag nach einem „profil“-Artikel, der im Februar 2014 erschienen war. In dem Artikel ging es darum, dass Niessl vom Tiroler Industriellen Manfred Swarowski ein Kuvert mit 10.000 Euro bekommen haben soll. Der Landeshauptmann hatte, ebenso wie Swarovski, die im „profil“ unter dem Titel „Rotlichtmilieu“ veröffentlichten Vorwürfe vehement zurückgewiesen. Niessl sprach von „Rufmord auf Raten“ und klagte „Kuvert-Affäre“: „Profil“ verurteilt auf Widerruf und Unterlassung - mehr dazu in Geldkuvertvorwurf: Niessl klagt „profil“.

„Profil“ wurde im Mai 2014 vom Handelsgericht Wien verurteilt, diese Behauptung zu unterlassen und einen Widerruf sowohl online als auch im Magazin zu bringen. Mit der am Montag erscheinenden Richtigstellung entspricht das Nachrichtenmagazin diesem Urteil.

Niessl: Weitere Klagen nicht ausgeschlossen

Trotz der Gegendarstellung sind aber weiterhin viele Fragen offen, meinte SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich. „Der vermeintliche Zeuge Andreas Wecht hat sich in ganz offensichtliche Widersprüche verwickelt. Offen bleibt jedoch die Identität des angeblichen Profil-Informanten, der Hintermänner und der politischen Interessen", sagte Hergovich.

Auch für Landeshauptmann Hans Niessl ist die Geschichte mit dem Widerruf noch nicht abgeschlossen. „Die Causa ist für mich nicht erledigt, denn es bleibt natürlich offen, wer dahintersteckt. Da werden wir weiter daran arbeiten, ob es Verbindungen in das Burgenland gibt. Die Frage die wir uns stellen ist, wer dem Burgenland schaden wollte. Da gibt es einige Recherchen“, so Niessl. Sollten die Recherchen konkrete Hinweise ergeben, schließt der Landeshauptmann auch weitere Klagen nicht aus.

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