Niedriger Wasserstand bedroht Zicksee
Es ist ein bekanntes Problem, das es im Winter in vielen Lacken und kleineren Seen rund um den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel gibt. Wenn der Sommer besonders warm ist und es das ganze Jahr über nur wenig Niederschlag gibt, dann bedeutet das für die meisten dieser sensiblen Öko-Systeme massive Probleme. Der Wasserstand sinkt drastisch.
Christian Pölzer
Fischen bleibt nicht genug Wasser zum „Atmen“
Am Zicksee bei St. Andrä (Bezirk Neusiedl am See) ist vor kurzem eine massive Anzahl an Fischen unter der Eisdecke verendet. Bei niedrigem Wasserstand frieren solche seichten Gewässer besonders schnell zu, oft sogar großteils bis auf den Grund. Den Fischen, die sich nicht selten in großer Anzahl in solchen Gewässern befinden, bleibt so nicht mehr genug Wasser zum „Atmen“. Vereinfacht gesagt „ersticken“ sie im Eis.
Christian Pölzer
Maßnahmen notwendig
„Aus meiner Sicht kann das Öko-System momentan nur durch die Zufuhr von Frischwasser gerettet werden“, sagte Christoph Pölzer, Fischereischutzorgan für das Revier Zicksee. „Das frische Wasser bringt Sauerstoff, bewirkt Zirkulation und hält den See somit länger von der Eisdecke offen“, so Pölzer. Dadurch könne man ein Durchfrieren des Sees womöglich verhindern und offene Stellen herbeiführen. Die zuständigen Behörden seien von der kritischen Lage bereits informiert worden, heißt es.
Ähnlicher Fall im Februar
Im heurigen Frühjahr gab es in der Langen Lacke bei Apetlon (Bezirk Neusiedl am See) ein ähnliches Problem mit drastischem Ausmaß. Mitte Februar sind dort, ebenfalls wegen der massiven Eisdecke, mehr als 15 Tonnen Fisch im Eis „erstickt“ - mehr dazu in 15 Tonnen Fisch im Eis erstickt.