Flüchtlingswellen: Hilfsbereites Burgenland
Im Herbst 1956, als sowjetische Soldaten den Aufstand des ungarischen Volkes gegen die kommunistische Parteiendiktatur mit Waffengewalt niedergeschlagen hatten, flüchteten 180.000 Ungarn durch das Burgenland in den Westen. Die Burgenländer reagierten spontan und halfen wo immer sie konnten. Sie versorgten die Flüchtlinge mit Essen, Bekleidung und Unterkünften. Die Bilder von der Flüchtlingswelle des Jahres 1956 gingen um die Welt.
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Massenflucht von DDR-Bürgern 1989
1989 stand die österreichisch-ungarische Grenze wieder als Medienereignis in der Auslage. Als damals im Sommer die Ungarn den Eisernen Vorhang abbauten und damit die Grenze öffneten, nutzten zigtausende Bürger der DDR diese Gelegenheit zur Massenflucht über die burgenländisch-ungarische Grenze in den Westen.
Eine Fluchtwelle durch Wald, Weingärten und Schilf setzte ein. Auch damals halfen die Burgenländer gleich an Ort und Stelle. Hunderte Freiwillige arbeiteten rund um die Uhr, um die DDR-Flüchtlinge mit Hilfsgütern zu versorgen.
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1991: Fluchtwelle aus Kroatien und Slowenien
Ein Jahr nach dem Fall des Eisernen Vorhanges wurde 1990 an der Ostgrenze ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres eingerichtet, der bis Ende 2011 dauerte. Ein Jahr später, als Slowenien und Kroatien im Sommer 1991 ihre Unabhängigkeit von der Föderativen Republik Jugoslawien erklärten, versuchte Serbien diese Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch zu unterdrücken und intervenierte in den beiden früheren Teilrepubliken.
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Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 28.8.2015
In der Folge flüchteten tausende Kroaten und Slowenen in das Burgenland. Auch damals organisierten die Burgenländer sofort Hilfsgüter für die Flüchtlinge aus den Nachbarländern. Viele dieser Menschen, die durch den Krieg ihre Heimat verlassen mussten, fanden im Burgenland eine zweite Heimat.