Buchschachen: Das Ende einer Suche
Es war im April 1945, rund um Buchschachen tobten heftige Kämpfe. Dutzende Soldaten verloren dabei ihr Leben. Einer von ihnen ist der Russe Dimitrij Brunov. Seine Angehörigen bekamen die knappe Mitteilung, dass er an der Front gefallen ist. Sein Enkelsohn Evgenij Dumler wollte aber endlich die Wahrheit darüber wissen, wo sein Großvater bestattet ist und wendete sich an den Grazer Kriegsfolgenforscher Peter Sixl.
„Sie wussten, dass er gefallen war, da sie eine Totmeldung bekommen haben. In den Aufzeichnungen in den Archiven ist genau der Ort, die Skizze. Das haben wir ausgehoben und konnten der Familie mitteilen, wo er jetzt beerdigt ist“, erklärte Sixl.
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Aufregung war groß
Am Sonntag war dann der große Tag für Evgenij Dumler und seine Frau Vera, die etwas Deutsch spricht. Vor dem russisch beflaggten Gemeindeamt Markt Allhau werden sie von Bürgermeister Hermann Pferschy empfangen - die Aufregung ist dem Ehepaar aus Wolgograd ins Gesicht geschrieben. „Wir haben ein wenig Angst. Ich weiß nicht warum, aber es ist so“, sagte Vera Dumler.
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Massengrab in Buchschachen besucht
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„Burgenland heute“, 14.9.2014
Auf dem Ortsfriedhof von Buchschachen waren sie dann bei jenem Massengrab, in dem auch ihr geliebten Großvater liegt. Ein mitgebrachtes Bild des Großvaters wurde am Grabmal der unbekannten russischen Soldaten abgelegt. „Wir freuen uns, dass wir ihn gefunden haben. Wir hatten keine Hoffnung, dass es gelingt“, so Verena Dumler.
Ihr Ehemann holte noch eine Dose aus der Tasche. Darin befand sich Heimaterde oder genauer gesagt, Erde vom Grab der Ehefrau des gefallenen Soldaten, die im Friedhof von Wolgograd ruht. Beide verließen den Buchschachener Friedhof mit dem Versprechen, bei Gelegenheit wieder zu kommen.