Sandstein: Zeuge der Urzeit

Vor 15 Millionen Jahren lag das Burgenland am Meer, am Pannonischen Urmeer, in dem sich Riesenhaie getummelt haben. Was von den gewaltigen Korallenriffen und Algen übrig blieb, ist im Laufe der Jahrmillionen zu Sandstein erstarrt.

Ein weißer Schatz liegt im Römersteinbruch St. Margarethen im Bezirk Eisenstadt Umgebung. Der Kalksandstein ist 15 Millionen Jahre alt. Entstanden ist er vor 18 Millionen Jahren aus versteinerten Resten von Algen, Muscheln und anderen Meerestieren.

Steinbruch in St. Margarethen

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Prächtige Fassaden aus dem Burgenland

Und dieser Sandstein aus dem Nordburgenland ist auch der Stoff für prächtige Fassaden. So ist auch das Wahrzeichen von Wien, der Stephansdom, aus diesem Stein erbaut. Nicht nur die Fassadenteile und die Figuren stammen aus dem Burgenland, sondern auch einer der Steinmetze, die hier im und am Dom arbeiten.

Stephansdom in Wien

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Geduld und Einfühlungsvermögen

Ralf Thell sorgt mit kundiger Hand dafür, dass der „Steffl“ nicht verwittert und dass seine Pracht erhalten bleibt. „Man braucht sicher Geduld, überhaupt wenn man kleine, feine Stücke macht. Und man sollte ein bisschen geometrisches Einfühlungsvermögen haben, weil die Stücke auf Geometrie aufgebaut sind.“

Ralf Thell bei der Arbeit am Stephansdom

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Ralf Thell bei der Arbeit am Stephansdom

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Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 17.4.2014

Arbeitsplatz in luftiger Höhe

Der Dom ist für Ralf Thell und seine Kollegen Werkstatt zu ebener Erde und Arbeitsplatz in luftiger Höhe. Der Mann aus Apetlon (Bezirk Neusiedl am See) ist Steinmetz aus Passion. „Schwindelfrei muss man sein, wir sind ja hoch oben. Es ist eh das Gerüst da, es ist alles abgesichert, es ist kein Problem“, sagt Ralf Thell. Auch in Hinkunft wird man Sandstein für den Steffl brauchen - und ebenso die Kunstfertigkeit des Steinmetzmeisters aus dem Burgenland.