Diskussion über LWK-Budget

Seit Finanzlandesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ) angekündigt hat, die Fördermittel für die Landwirtschaftskammer (LWK) zugunsten der Bio-Landwirtschaft kürzen zu wollen, herrscht in der Kammer Verunsicherung. Kommenden Montag ist dazu ein Gespräch zwischen Land und LWK angesetzt.

Anders als die Arbeiter- oder Wirtschaftskammer, die sich ausschließlich über ihre Mitglieder finanzieren, bekommt die Landwirtschaftskammer auch Geld von Bund und Land. Das Gesamtbudget im Burgenland beträgt heuer rund neun Millionen Euro. 60 Prozent des Gesamthaushaltes kommen aus der Kammerumlage der 60.000 Mitglieder. Das sind knapp fünf Millionen Euro. Diese Umlage orientiert sich am land- und forstwirtschaftlichen Einheitswert beziehungsweise am Grundsteuermessbetrag.

Grafik über Budget der Landwirtschaftskammer

ORF

So setzt sich das LWK-Budget zusammen

Etwas mehr als zwei Millionen Euro oder 23 Prozent des Gesamtbudgets steuert das Land Burgenland bei. 1,2 Millionen Euro kommen vom Bund, hierbei handelt es sich um Förderungen der Europäischen Union. Einen kleinen Teil lukriert die Landwirtschaftskammer für „spezielle Leistungen“, wie es heißt - also etwa für Bodenuntersuchungen, die man den Betrieben extra verrechnet.

Doskozil will Bio-Landwirtschaft stärker fördern

Die Höhe der Landesförderung wird jährlich neu verhandelt. Mit dem Geld, so SPÖ- Finanzlandesrat Hans Peter Doskozil, werde derzeit die Beratung der Bauern finanziert. Hier soll es künftig nur noch dann Geld vom Land geben, wenn es um Bio-Anbau oder den Umstieg auf biologische Landwirtschaft geht. Die Zwei-Millionen-Euro-Förderung des Landes will Doskozil um die Hälfte kürzen. Eine Million soll in Zukunft direkt an die Bio-Betriebe als Förderung ausbezahlt werden - mehr dazu in Mehr Geld für Biobauern - weniger für LWK. Im Burgenland gibt es derzeit etwa 1.100 biolandwirtschaftliche Betriebe. Das sind knapp 28 Prozent.

Erstes Gespräch am Montag

Am kommenden Montag ist ein Gespräch zwischen Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) und Kammerpräsident Nikolaus Berlakovich über Doskozils Pläne angesetzt. Berlakovich hatte sich über die Ankündigung der Kürzung beim Kammerbudget überrascht gezeigt und bereits von einem massiven Einschnitt gesprochen. Er wünscht sich, dass das Land und die Landwirtschaftskammer den gemeinsamen Weg weitergehen.

Grüne für radikale Landwirtschaftswende

Die Landessprecherin der Grünen, zeigte sich erfreut, dass Doskozil sich von den Forderungen der Grünen auf Umstellung der Landwirtschaft in Richtung „Bioland Burgenland“ überzeugen habe lassen. Doch die Umstellungen bei finanziellen Zuwendungen zur Arbeit der Landwirtschaftskammer könne nur der erste Schritt sein, so Petrik. Langfristig brauche man eine radikale Landwirtschaftswende.