Zwölfstundentag: ÖGB droht mit Streiks
Der Nationalrat beschloss bereits - mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und NEOS - die Maximalarbeitszeit ab 1. September auszuweiten. Die Gewerkschaft habe noch eine Reihe von Möglichkeiten, Druck gegen den Zwölf-Stunden-Tag zu machen. Zunächst soll der Bundesrat - in dem das Burgenland seit Juli den Vorsitz hat - überzeugt werden, nicht zuzustimmen, was zumindest aufschiebende Wirkung hätte. Hilft auch das nichts, werde es Betriebsversammlungen geben und letztendlich auch Streiks - Sogar einen Generalstreik schließe der ÖGB nicht aus, sagte Landessekretär Andreas Rotpuller.
„In den letzten Wochen gab es auch fast täglich bis zu zwei Betriebsversammlungen in burgenländischen Betrieben, wo die Beschäftigten aufgeklärt wurden, aber wo auch Kampfmaßnahmen beschlossen wurden. Die Protestmaßnahmen sind derzeit unterbrochen, können natürlich dann auch weitergeführt werden“, so Rotpuller.
ÖGB Landesorganisation Burgenland
Burgenländer als Pendler besonders betroffen
Die Ausweitung der Maximalarbeitszeit auf zwölf Stunden am Tag und 60 Stunden in der Woche habe ausschließlich Nachteile, sagte auch ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics. Burgenländer seien besonders betroffen, weil viele von ihnen pendeln und dadurch ohnehin wenig Freizeit hätten. Dass die ÖVP den Zwölfstundentag durchsetzen will, sei verständlich, weil verschiedene Industrielle für ihre Wahlkampfspenden belohnt werden wollten, so Erich Mauersics.
„Es gefährdet die Gesundheit der Menschen und raubt ihnen die Zeit für die Familie und Vereinstätigkeit“, so Mauersics. Die SPÖ kündigte an ein Volksbegehren starten zu wollen. Der ÖGB werde das Volksbegehren unterstützen, ganz unabhängig davon, von welcher Fraktion es betrieben wird.