Pflege- und Sozialberater für jeden Bezirk

Im Burgenland sollen mit Anfang 2019 im Rahmen eines „Case & Care Management“ Sozial- und Pflegeberater installiert werden. Pflegebedürftige und deren Angehörige sollen durch diese Berater über die Angebote im Pflege- und Betreuungssektor informiert werden.

Im Burgenland werde in den kommenden drei Jahren der Anteil der über 80-Jährigen um 14 Prozent steigen, erläuterte Soziallandesrat Nobert Darabos (SPÖ) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die Burgenländerinnen und Burgenländer werden also immer älter. Die Frage sei, wie es der Politik gelingen könne, den Pflegebedarf künftig zielgerichtet zu regeln, so Darabos. Die seit Februar im Burgenland laufende Förderung von bis zu 600 Euro für die Pflege daheim habe etwas Druck aus der Situation genommen, die durch die Abschaffung des Pflegeregresses entstanden sei.

Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ)

ORF/Andreas Riedl

Nobert Darabos präsentiert das „Case & Care Management“

Lenkungseffekt in Richtung Pflege zuhause

Mit dem „Case & Care Management“ geht man nun einen Schritt weiter. Für jeden Bezirk sei ein Mitarbeiter vorgesehen, wobei die Beratung auch bei den Menschen zuhause möglich wäre, so Darabos. Eine weitere Aufgabe sei die Vernetzung mit den Organisationen und Trägern im Pflegebereich. Im sozialen Bereich würden die Berater als erste Ansprechpartner für komplexe Sozialfälle dienen und beispielsweise Hilfe in besonderen Lebenslagen anbieten.

Bei der Maßnahme gehe es zudem um einen Lenkungseffekt hin zu mobilen Pflege- und Betreuungsformen „am besten zuhause“, meinte Darabos. Durch den Wegfall des Pflegeregresses hätten sich die Wartelisten in Pflegeheimen erhöht. Ersten Schätzungen zufolge würden etwa 250 zusätzliche Pflegeplätze gebraucht - mehr dazu in Nachfrage nach Pflegeheimplätzen steigt. Im Burgenland rechne man durch Abschaffung des Pflegeregresses mit Mehrkosten von 21 Millionen Euro, diese Zahl sei auch gegenüber dem Bund „eingemeldet“ worden, so Darabos.