„ErasmusPlus“: Lehrlinge arbeiten im Ausland
Im Burgenland nehmen bisher nur vereinzelt Lehrlinge am europäischen Austauschprogramm teil. Firmen wie Brückler Großhandel in Jennersdorf, die Lebensmittel-Kette Spar und die Energie Burgenland schickten bereits Lehrlinge ins Ausland.
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Für die jungen Mitarbeiter ist es eine aufregende Erfahrung, aber auch die Arbeitgeber profitieren, sagt Energie Burgenland-Personalchefin Beate Pauer-Zinggl. Das Unternehmen müsse investieren, wenn es gut ausgebildete Fachkräfte haben möchte. Denn es sei wichtig, dass die junge Menschen fachlich gut ausgebildet werden, andererseits soll auch die Persönlichkeitsentwicklung forciert werden, meint Zinggl.
Der Eisenstädter David Degasperi ist einer der Lehrlinge bei der Energie Burgenland, der bereits ein Auslands-Praktikum absolvierte, und zwar in Oslo. Er arbeitet als Kochlehrling in der Energie Burgenland-Kantine, in Oslos arbeitete er in einem Fünf-Sterne-Hotel.
Auslandpraktikum als Belohnung
Bei Spar ist das Auslandspraktikum auch eine Belohnung für die besten Lehrlinge in der Firma. Wer sich in der Berufsschule und im Markt besonders anstrengt, kann teilnehmen, erklärt Andrea Vasvary, Ostösterreich-Personalchefin von Spar. Für die jugnen Menschen sei es eine „tolle Erfahrung“, für das Unternehmen ein Image-Gewinn. Es sei wichtig, für diese Zielgruppe ein attraktiver Arbeitnehmer zu sein, so Vasvary.
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Bleibende Erinnerungen
Die Lehrlingen kehrten mit vielen Eindrücken und schönen Erinnerungen vom Auslandspraktikum zurück. Auch für den Job profitierten sie.
Yvonne Rasner beispielsweise arbeitete einen Monat lang in einem Geschäft in Portsmouth (Großbritannien). Nun ist sie wieder zurück im Eurospar-Markt in Oberpullendorf.
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Die Firma Spar suchte in Niederösterreich, Wien und im Burgenland insgesamt zwölf Lehrlinge aus. „Es ist im Grunde die Elite der Lehrlinge. Wir haben Auswahlkriterien, die sowohl die schulischen als auch die beruflichen Leistungen miteinbeziehen. Das allgemeine Erscheinungsbild und die Bewerbungsunterlagen geben den Ausschlag“, so Vasvary.
Die Unternehmen erwarten, dass die Lehrlinge selbstständiger und mit einem gestärkten Selbstbewusstsein von dem Praktikum zurückkehren. Für die Lehrlinge ist es beruflich und privat eine bleibende Erfahrung. „Mit den Arbeitskollegen aus England habe ich noch immer Kontakt“ erzählt Rasner.
Organisation durch IFA
Finanziert werden die Auslandsaufenthalte von der Europäischen Union, dem Bund, der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung. Die Organisation übernimmt der Verein Internationaler Fachkräfte-Austausch (IFA).
Der Verein bezahlt den Flug und die Wohnung für die Lehrlinge mit Förderungen der Europäischen Union. Die Lehrlinge bekommen ihre Lehrlings-Entschädigung im Ausland weiterbezahlt. Ihre Arbeitgeber erhalten das Geld von der Wirtschaftskammer zurück.