Haydns Widmungen als Marketing
Joseph Haydns Streichquartett Opus 77 - gewidmet dem Grafen Erdödy, die Baryton-Trios - gewidmet Haydns prachtliebendem Arbeitgeber, Fürst Nikolaus I. Esterhazy: Insgesamt wurden 463 Kompositionen von Joseph Haydn mit Widmungen versehen. Für den Komponisten war das eine Möglichkeit, sein Werk an die Käufer zu bringen und in der ganzen Welt zu verbreiten.
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Haydn hoffte auf lukrative Dankesgeschenke
Dieser Taktik widmet das Haydn-Haus eine eigene Ausstellung. Die Verlage hätten die Widmungen als Werbung für Haydns Musik gemacht, sagte Kurator Martin Czernin. Haydn selbst habe damit bei Adeligen und hochrangigen Persönlichkeiten Aufsehen erregen und Geschenke erhalten wollen. Meist waren das goldene Schnupftabaksdosen, gefüllt mit Golddukaten. Widmungsträger waren Bürger und adelige Damen ebenso, wie Fürsten, Prinzen, und gekrönte Häupter - der König von Preußen, Kaiser Franz II. und Napoleon Bonaparte.
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Wertvolle Leihgaben
In der Ausstellung werden Exponate von renommierten Institutionen gezeigt, unter anderem vom Landesmuseum Burgenland, von der Österreichischen Nationalbibliothek, der Internationalen Haydn-Privatstiftung. Vom Benediktinerstift Melk kommt eine besondere Handabschrift vom Violinkonzert, das Haydn dem Esterhazy’schen Kapellmeister Luigi Tomasini gewidmet hat. Dieses Violinkonzert sei lange Zeit verschollen gewesen und erst seit 1909 wieder aufgetaucht, sagte Czernin.
Die Sonderschau „Haydns musikalische Widmungen“ ist bis 12. November im Haydn-Haus in Eisenstadt zu sehen.