Tote in Lkw: Fahrer wird ausgeliefert

Der mutmaßliche Fahrer des Lkw, in dem 71 Flüchtlinge gestorben sind, wird nach Österreich ausgeliefert. Das meldet die Austria Presse Agentur unter Berufung auf die bulgarische Staatsanwaltschaft.

Schon vor einer Woche kündigte Bulgarien die Auslieferung an. Weil der Beschuldigte keine Berufung eingelegt hat, stehe dem Verfahren im Burgenland jetzt nichts mehr im Weg. Der 32-jährige Verdächtige soll innerhalb eines Monats ausgeliefert werden, so eine Sprecherin der bulgarischen Staatsanwaltschaft.

Vorher müssten nur noch technische Details geklärt werden und wie der Beschuldigte von Bulgarien nach Österreich transportiert wird. Danach könne dem Mann in Eisenstadt der Prozess gemacht werden. Inzwischen bleibt der Bulgare in seinem Heimatland in Untersuchungshaft. Die bulgarische Justiz wirft dem Mann vor, den Lkw, in dem die 71 Menschen erstickt sind, zumindest auf einem Teil der Strecke zwischen Ungarn und Österreich gelenkt zu haben.

Schlepper-Lkw

ORF

Identifizierung der Opfer geht weiter

Laut der bulgarischen Staatsanwaltschaft muss er sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Die Staatsanwaltschaft in Eisenstadt hatte im Vorfeld aber angekündigt, eine Anklage wegen Mordes vorzubereiten. Zur bevorstehenden Überstellung des Mannes ins Burgenland will sich die heimische Staatsanwaltschaft noch nicht äußern - man wolle erst prüfen, ob die Auslieferung rechtskräftig ist.

In der Zwischenzeit geht die Identifizierung der Opfer in der Wiener Gerichtsmedizin weiter. Dabei arbeitet die Polizei mit den Behörden in Syrien, im Irak und in Afghanistan zusammen. Weitere Ergebnisse will die Polizei erst bekannt geben, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind. Am 27. August waren in einem auf der A4 abgestellten Lastwagen die Leichen von 71 Flüchtlingen entdeckt worden.

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