Obduktion: Flüchtlinge vermutlich erstickt

Bisher sind 26 der 71 Leichen der Flüchtlinge, die in einem Schlepper-Lkw auf der A4 gefunden wurden, obduziert worden. Laut Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil verdichten sich die Hinweise auf einen Erstickungstod.

Das sei allerdings noch kein endgültiges Ergebnis, Gewebeproben müssten noch abgewartet werden, so Doskozil im Interview mit dem ORF Burgenland am Sonntagabend. Um die Identität der Opfer zu klären, sollen die Daten der gefundenen Handys ausgewertet werden.

Spezielles Team für Identifizierung

Für die Identifizierung habe man am Sonntag ein Team aus Kollegen aus Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland einberufen, die dafür speziell geschult seien. Es sei ein wichtiger Faktor, den Kollegen Zeit für die Auswertung der Fakten zu geben, da diese auch bei einem Gerichtsverfahren eine wichtige Rolle spielen könnten, so Doskozil.

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Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil über den Stand der Ermittlungen im Interview mit ORF-Burgenland-Redakteurin Dorottya Kelemen

Fünfte Festnahme: Fahrer für Schlepperring

Zwei Mitarbeiter des Landeskriminalamtes sind zurzeit in Budapest, das sei ganz wichtig für den Informationsfluss. Der fünfte Festgenommene, ein Bulgare, sei durchaus auch der unteren Schlepperhierarchie zuzuordnen, so Doskozil - mehr dazu in Flüchtlingsdrama: Fünfte Festnahme. Der Mann sei offensichtlich auch als Fahrer verwendet worden, aber man könne noch nicht sagen, ob er auch in diesem Fall als Fahrer verwendet wurde.

Verstärkte Kontrollen an acht Punkten

Ab Sonntagabend werden im grenznahen Gebiet verstärkt verkehrspolizeiliche Kontrollen vorgenommen, so der Polizeichef - mehr dazu in Gegen Schlepper: Verschärfte Kontrollen an den Grenzen. Dabei handle es sich dezidiert nicht um Grenzkontrollen.

Man habe sich von Oberpullendorf bis zum Bezirk Neusiedl am See acht strategische Punkte überlegt, an denen die Kontrollen ab 19.00 Uhr starten. Man werde mit 54 Mann rund um die Uhr im Einsatz sein, so Doskozil. Kontrolliert wird im Raum Deutschkreutz, Schattendorf, Klingenbach, Andau, Pamhagen und an drei Stellen im Raum Nickelsdorf.

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