Schloss-Spiele mit französischem Charme

Am Dienstag hat bei den Schloss-Spielen Kobersdorf „Der Preis des Monsieur Martin“ von Eugene Labiche Premiere. In diesem selten gespielten Stück voller Esprit und Wortwitz finden gute Darsteller die ideale Grundlage, ihr komödiantisches Talent auszuspielen.

In dem Stück dreht sich alles um den spielsüchtigen Monsieur Martin. Der verbringt seine Zeit lieber mit seinem Kartenkumpel Agenor, als mit seiner Frau Loisa. Die Liebe ist längst erkaltet, aber der bürgerliche Schein muss gewahrt werden. Als sich herausstellt, dass just der Freund Agenor dem aufgeblasenen Martin Hörner aufsetzt, muss also, angestachelt vom Vetter aus Südamerika, Rache geübt werden.

Schloss-Spiele Kobersdorf

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Konstanze Breitebner und Olaf Schürmann bei den Proben

Böck: Große Konzentration beim Spielen nötig

Wolf Bachofner spielt in diesem aberwitzigen Stück voller überraschender Wendungen die Titelrolle, Olaf Schürmann ist sein eitler Freund, Konstanze Breitebner die vernachlässigte Ehefrau und Intendant Wolfgang Böck gibt den Cousin aus Guatemala mit indianischer Tätowierung auf der muskulösen Brust. Es bedürfe beim Spielen einer großen Konzentration, man müsse immer sehr genau beim Partner sein, um dann quasi die Reaktion schon im Vorfeld entwickelt zu haben, um dann ganz parat schnell dort auch antworten zu können, so Böck.

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Intendant Böck als Vetter aus Südamerika

Regisseur: Nicht denken, sondern nur machen

Regie führt Patrick Guinand. Er inszenierte schon vor zwei Jahren in Kobersdorf Feydeaus „Dame vom Maxim“ inszeniert und ist ein Spezialist für die französischen Komödien des 19. Jahrhunderts. Um das spielen zu können, müsse man eine echte, innerliche Figur aufbauen und dann nicht denken, sondern nur machen, erklärte Guinand.

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Wolfgang Böck, Konstanze Breitebner und Wolf Bachofner

Ein spielfreudiges Ensemble hat der Regisseur schon. „Wenn ab 30. Juni dann auch noch die Energie des Publikums dazukommt, dann steht beim ‚Preis des Monsieur Martin‘ in Kobersdorf ein Theatererlebnis voller absurder Situationskomik und zwerchfellstimulierendem Wortwitz bevor“, urteilte ORF-Kulturredakteurin Eva Hillinger, die bei den Proben dabei war.