Luipersbeck doch nicht „Südburgenland-Manager“

Knalleffekt um Rudolf Luipersbeck: Er wird nun doch nicht „Südburgenland-Manager“. Er nimmt den Job, den ihm Landeshauptmann Hans Niessl angeboten hatte, nicht an. Grund sei eine „unfaire politische Diskussion“, die konstruktives Arbeiten unmöglich mache, so Luipersbeck.

Luipersbeck habe Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) darüber informiert, dass er den Posten des Südburgenland-Managers nicht annehmen wolle, sagte zunächst Landesrat Helmut Bieler (SPÖ) gegenüber der BVZ am frühen Dienstagnachmittag. Auch ihm selbst habe Luipersbeck den Rückzug telefonisch bestätigt, so Bieler. Bieler sieht die massive Kritik an Luipersbecks Bestellung als Grund für dessen Rückzug - mehr dazu in Kritik an „Südburgenland-Manager“. Er könne Luipersbeck verstehen, so Bieler. Offenbar sei eine solche Bestellung in Vorwahlkampfzeiten nicht umsetzbar.

Luipersbeck: „Bin sehr enttäuscht“

Kurz nach 15.00 Uhr wendete sich Luipersbeck dann selbst mit einer schriftlichen Stellungnahme an die Medien. Darin schreibt er: „Als früherer Vorstandsdirektor der Kurbad Tatzmannsdorf AG ziehe ich meine Zusage, als Südburgenland-Manager zur Verfügung zu stehen, zurück. Ich bin sehr enttäuscht über die unfaire politische Diskussion, die sich entwickelt hat und das notwendige konstruktive Arbeiten unmöglich machen würde“.

Er habe ohne Bezahlung für das Burgenland arbeiten und als Südburgenland-Manager seinen Beitrag für eine weitere dynamische Entwicklung des Südburgenlandes leisten wollen. Es sei ihm darum gegangen, seine Erfahrungen unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und damit dem Burgenland, dem er viel zu verdanken habe, etwas zurück zu geben.

Niessl nimmt erst am Mittwoch Stellung

„Die wirklich unfaire Diskussion der letzten Stunden auf allen Ebenen - verbunden mit unwahren Behauptungen und zahlreichen Unterstellungen gegenüber meiner Person - hat mir gezeigt, dass dieser Beitrag nicht von allen Seiten gewünscht wird. Als leidenschaftlicher Südburgenländer - viele Menschen wissen das - enttäuscht mich das sehr“. Landeshauptmann Niessl wollte die Angelegenheit am Dienstag nicht kommentieren. Er werde am Mittwoch bei einer Pressekonferenz Stellung nehmen, hieß es aus seinem Büro.

Dunst: „Bankrotterklärung der Steindl-ÖVP“

Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) sprach hingegen in einer Aussendung von einer „wirtschaftspolitischen Bankrotterklärung der Steindl-ÖVP“. Mit Luipersbeck habe sich einer der profiliertesten Manager des Landes ohne Bezahlung für das Südburgenland zur Verfügung stellen wollen. Die ÖVP habe das gemeinsam mit der Opposition durch unqualifizierte Kritik „verunmöglicht“, so Dunst.

Steindl: „Selbstfaller für die SPÖ“

Ein „unüberlegter Schnellschuss“ sei zu einem „Selbstfaller für die SPÖ“ geworden, konterte Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl (ÖVP). Es sei vorhersehbar gewesen, dass die „stümperhafte Vorgangsweise“ zu Kritik von allen Seiten führen würde. Dieser schlechte Stil sei auch Rudolf Luipersbeck nicht gerecht geworden, den er sehr schätze, so Steindl.

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Stellungnahme von Rudolf Luipersbeck

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