Lehrlinge müssen Überstunden machen

Jeder zweite Lehrling im Handel muss Überstunden machen, obwohl das unter 18-Jährigen eigentlich verboten ist. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter Handelslehrlingen in ganz Österreich und auch im Burgenland.

Mehr als die Hälfte der burgenländischen Befragten gaben an, bis zu fünf Überstunden im Monat zu leisten, vielfach nicht freiwillig und manchmal ohne Bezahlung. Offenbar bestehe diesbezüglich kein Problembewusstsein bei den Betrieben, sagte der Regionalgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Michael Pieber. Denn das Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetz verbiete Überstunden für unter 18-jährige.

Regelbruch auch mit Samstagsarbeit

Auch bei der Wochenendarbeit halten sich viele nicht an die Regel. Demnach sollte auf einen Samstag an dem länger als bis 13.00 Uhr hinaus gearbeitet wird, ein arbeitsfreier Samstag folgen. Neun Prozent der Befragten arbeiten aber an drei Samstagen im Monat, knapp die Hälfte davon nicht freiwillig.

30 Prozent der Befragten gaben auch an, nicht in ihrem Wunschberuf zu arbeiten. Als Gründe dafür wurden fehlender Kundenkontakt und mangelnde Wissensvermittlung genannt. Daher sei es besonders wichtig, das neue, mit der Wirtschaftskammer erarbeitete Berufsbild, bekannt zu machen und dafür zu sorgen, dass es in den Betrieben und bei den Lehrlingen ankomme, so Pieber.

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