Streit um Natura-2000-Gebiet in Forchtenstein

Das Natura-2000-Gebiet Mühlgraben in Forchtenstein ist ein Streuobstwiesenareal, das auch von der seltenen Zwergohreule bewohnt wird. Nun soll aber ein Teil dieses Gebiets als Bauland umgewidmet werden und das sorgt für Aufregung.

Als Natura-2000-Gebiete werden EU-weit Schutzgebiete bezeichnet, in denen gefährdete Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Nun sollen in Forchtenstein im Natura-2000-Gebiet Mühlgraben 19 Bauplätze entstehen. Denn Baugrundstücke seien wegen der topographischen Lage Forchtensteins rar, sagte Bürgermeisterin Friederike Reismüller (SPÖ). Deshalb befürwortet sie die geplante Umwidmung der Streuobstflächen in Bauland.

„Seit 2009 sind wir intensiv damit beschäftigt dafür zu sorgen, dass für unsere Jugend Bauplätze zur Verfügung stehen. Das sind jetzt fünf Jahre. Wir haben schon Familien, die woanders hingegangen sind, weil sie hier keine Möglichkeit hatten“, so Reismüller.

Natura 2000 Forchtenstein

ORF

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Bürgerinitiative gegen das Projekt

1,44 Hektar sind im Natura-2000-Gebiet als Bauland vorgesehen. Uschi Zezelitsch von der Bürgerinitiative „Wir haben’s eulig“, die entschieden gegen das Projekt ist, hat zwar Verständnis für die Häuselbauer befürchtete aber, dass die Umwidmungspläne nur der Anfang der Zerstörung des Naturjuwels in Forchtenstein seien.

„Wenn einmal Häuser stehen, ist es leider verbetoniert, auch wenn es nur ein Teil des Schutzgebietes ist. Eine weitere Befürchtung ist, dass sozusagen, wenn mal der Fuß in der Tür ist, da auch sicher weitergebaut wird“, meinte Zezelitsch. Die geplante Umwidmung in Bauland will Zezelitsch jedenfalls nicht widerstandslos hinnehmen, sie kündigte eine Beschwerde bei der EU an.