Siget in der Wart: Dorfposse um Wirt

Der Dorffriede in Siget in der Wart ist derzeit gestört. Der Dorfwirt fühlt sich von Teilen der Ortsbevölkerung schikaniert und boykottiert. Die Zutaten für diese Dorfposse liegen eher im Dunkeln. Er hat jedenfalls beschlossen, zu gehen.

Das 300-Seelen-Dorf Siget in der Wart, ein Ortsteil von Rotenturm, liegt fünf Autominuten südlich von Oberwart. Der Kirchenwirt ist ein Lokal mit Tradition. Bereits 1768 wurde das Arkadenhaus urkundlich erwähnt. Eigentümer ist die Gemeinde. Vor rund drei Jahren hat Familie Hagen-Pieler das Wirtshaus gepachtet.

Probleme seit zwei Jahren

Anfänglich lief alles bestens, aber seit zwei Jahren soll es zwischen der Wirtsfamilie und Teilen der Bevölkerung Probleme geben. Zuletzt sei es auch zu eigenartigen Vorfällen gekommen, erzählt der Kirchenwirt Harald Pieler.

„Fäkalien vor der Gasthaustüre, unerlaubtes Eindringen aufs Grundstück durch den versperrten Gartenzaun, in weiterer Folge Lackstift oder Markierspray auf den Pflastersteinen und so weiter“, so der Gastwirt.

Familie hat gekündigt

Und auch über wenig lobende Briefe ärgert sich der Gastronom. „Das sind Beschwerdebriefe, die sagen, wir machen nichts recht. Wir sind zu dumm für alles, wir bringen es eh nicht weiter. Nur: Die auswärtigen Gäste behaupten genau das Gegenteil.“

Die Gastwirt-Familie wird nun Konsequenzen ziehen. Die Kündigung sei bereits erfolgt, sagt der Gastwirt. Die Familie wird Siget in der Wart verlassen.

Enttäuschte Stammgäste

Viele Stammgäste des Sigeter Kirchenwirtes sind über die ganze Entwicklung sehr enttäuscht. „Ich persönlich nehme es sehr traurig auf, weil was da alles passiert ist, das hätte nicht sein sollen. Wenn das Wirthaus zusperrt, dann stirbt die ganze Ortschaft normalerweise“, sagt einer der Stammgäste.

„Ich komme gerne her, weil sie nette Wirtsleute sind. Und es gibt gutes Essen. Kein Problem. Ich wäre froh, wenn er da bleiben würde. Nicht nur ich allein, sondern viele andere auch“, meint ein anderer Stammgast.

Ortsvorsteher hofft auf Ruhe

Dem Sigeter Ortsvorsteher Geza Meszaros ist die ganze Gechichte sehr unangenehm. Er meint, „zum Streiten gehören eigentlich immer zwei“. Außerdem hätten nicht alle Sigeter mit dem Wirt ein Problem. Er hoffe jedenfalls, dass bald wieder Ruhe in sein Dorf einkehrt.