Interessent für Biomassekraftwerk

Das zahlungsunfähige Biomassekraftwerk Güssing könnte schon in zwei Monaten wieder in Betrieb gehen, schätzt Masseverwalter Peter Hajek, Rechtsanwalt in Eisenstadt, optimistisch. Laut Hajek soll es einen Interessenten für den Betrieb geben.

Am Montag war bekannt geworden dass das Biomassekraftwerk Güssing zahlungsunfähig ist - mehr dazu in Biomassekraftwerk Güssing ist insolvent. Am Dienstag hat sich Masseverwalter Peter Hajek in Güssing einen Überblick verschafft.

Investor mit frischem Geld

Er verweist auf einen Investor, der frisches Geld einbringen wolle und den Betrieb, so wie er jetzt existiert, aufrecht erhalten. Den Namen des Interessenten dürfe er noch nicht nennen.

„Während der ersten beiden Monate wird das Unternehmen technisch saniert. Nachdem das Unternehmen sehr rohstoffabhängig ist, wird in etwa zwei Monaten ein günstiger Lieferant zur Verfügung stehen. Und dann wird man wieder mit dem effektiven Betrieb vor Ort beginnen können“, sagt Peter Hajek.

Zurückhaltende Reaktionen aus Landespolitik

Die Reaktionen der Landespolitik auf die Insolvenz des Biomassekraftwerks Güssing fallen zurückhaltend aus. Finanzielle Hilfe von Seiten des Landes sei derzeit jedenfalls kein Thema, heißt es. Man wolle jetzt einmal das Ergebnis eines Prüfberichtes abwarten, sagt Landeshauptmann Niessl.

Der springende Punkt bei der Insolvenz des Biomassekraftwerks Güssing sei, dass dass Finanzministerium dem Kraftwerk bereits im Vorjahr die Forschungsförderungen gestrichen habe, weil es als kommerzielle Anlage eingestuft wurde.

„Und das war auch der Anlass, dass wir von Seiten des Landes eine umfassende Überprüfung des gesamten Europäischen Zentrums für erneuerbare Energie angeordnet haben. Und es wird mit Ende des Sommers auch der Prüfbericht kommen, inwieweit dort Forschungseinrichtungen weiter gefördert können und dürfen und wo das nicht der Fall ist. Und danach werden wir die weitere Vorgangsweise wählen“, sagt Niessl.

Warten auf Ergbnisse

Dass das Land einspringen und dem Biomassekraftwerk finanziell unter Arme greife, sei keine Option. „Und diese Überprüfungen sind selbstverständlich abzuwarten. Und aufgrund der Ergebnisse ist die weitere Vorgangsweise festzulegen“, so der Landeshauptmann weiter.

Steindl gibt sich wortkarger

Wortkarger gibt sich Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl (ÖVP). Er will sich erst nach Abschluss des Prüfungsverfahrens äußern. Es handle sich bei dieser Insolvenz derzeit um ein schwebendes Verfahren, dessen Details nicht bekannt seien. Er hoffe jedenfalls, dass es auch weiterhin Forschungsprojekte im Bereich Erneuerbare Energie in Güssing geben werde, sagt Steindl.