26 Kilometer Stau wegen M1-Sperre
An der Grenze bildete sich ein Lkw-Rückstau, der sich über drei Spuren erstreckte. Die Polizei war Samstagnachmittag damit beschäftigt, den Lkw-Stau aufzulösen. „Es wird daran gearbeitet, aber es wird noch einige Zeit dauern“, so ein Beamter.
An der Grenze Nickelsdorf wurde der Verkehr nur blockweise nach Ungarn gelassen. Vor der Grenze gab es rund 26 Kilometer Lkw-Stau bis Parndorf zurück. Pkws konnten beim Knoten Bruckneudorf über die A6 in Richtung Bratislava ausweichen. Auf der A4 Richtung Wien fing ein Versorgungskonvoi des Roten Kreuzes den Stau ab.
ORF
Polizei riet von Fahrten nach Ungarn ab
Die Polizei riet weiter von Fahrten nach Ungarn ab, wenn das nicht unbedingt notwendig sei. Wer dennoch ins Nachbarland fahren will, sollte über die Grenzübergänge Klingenbach oder Deutschkreutz ausweichen. Lenkern, die von der A4 kommend in den Seewinkel fahren wollen, wurde geraten, bereits die Ausfahrt Neusiedl am See zu nehmen.
„Grundsätzlich schaut es so aus, dass die ungarischen Behörden um 11.15 Uhr das Lkw-Fahrverbot in Richtung Ungarn aufgehoben haben. Derzeit können die Pkws noch nicht auf die A4 auffahren. Es ist erst möglich, die Umleitung des Pkw-Verkehrs in Richtung Ungarn ab Neusiedl und Gols aufzuheben, wenn der Verkehr auf der Autobahn abgeflossen ist“, so Gerd Kessler von der Landespolizeidirektion Burgenland.
ORF
Rotes Kreuz mit 138 Mitarbeitern im Einsatz
Polizei, Armee und Katastrophenschutz haben die auf der M1 bis zu 24 Stunden in ihren Fahrzeugen eingeschlossenen Menschen in der Nacht auf heute in Sicherheit gebracht.
Das Rote Kreuz war mit insgesamt 138 Mitarbeitern im Einsatz. Mit 51 Fahrzeugen und mit tatkräftiger Unterstützung von fünf Räumfahrzeugen der ASFINAG bestand die Aufgabe der Rot-Kreuz-Helfer vor allem darin, rund 800 Autofahrer mit Tee, Nahrungsmitteln und Decken zu versorgen. Ein Arzt stand für medizinische Hilfeleistungen zur Verfügung, siebzehnmal musste medizinische Hilfe geleistet werden.
Rotes Kreuz
Einsatz zwischen Györ und Tatabanya
Die Hilfe des Roten Kreuzes konzentrierte sich auf den Autobahnabschnitt zwischen Györ und Tatabanya, wobei der Haupteinsatzbereich zwischen den Kilometern 110 und 98 lag. „Wir versorgten vornehmlich jenen Bereich, in dem sich viele Pkw-Lenker befanden. Die Lkw-Fahrer sind gut ausgerüstet, sie haben genug Treibstoff, Verpflegung und in den meisten Fällen eine Standheizung. Aber die Pkw-Fahrer waren auf eine solche Situation nicht vorbereitet. Der Teil des Staus, in dem sich Pkw-Lenker befanden, konzentrierte sich hauptsächlich auf einen Abschnitt von rund zehn Kilometern“, schilderte Tobias Mindler vom Roten Kreuz. Der Einsatz wurde gegen 2.30 Uhr Samstagfrüh beendet.
Rotes Kreuz
Kritik an ungarischen Behörden
Insgesamt sind in ganz Ungarn noch 130 kleinere Straßen gesperrt. 20 Ortschaften sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Bei wetterbedingten Massenkarambolagen wurden drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.
In ungarischen Medien und Internetplattformen wurde scharfe Kritik an den Behörden und am ungarischen Innenminister geübt. Die Behörden hätten viel zu spät gehandelt und die Menschen mehr als 24 Stunden lang ihrem Schicksal überlassen.