Ein Pfarrer als „Jedermann“

Nicht nur Salzburg hat seinen Jedermann, auch in St. Georgen wurde kürzlich das berühmte „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ gegeben. Das Besondere bei dieser Aufführung: Den Jedermann verkörperte der burgenländische Militärdekan, Pfarrer Alexander Wessely.

Zum 20-Jahr-Jubiläum des Vereins Dorfblick St.Georgen stand ein Pfarrer in ungewohnter Rolle auf der Kirchenstiege. Pfarrer Wessely gab den Jedermann als Ein-Personen-Stück. Neben mehreren anderen Ausbildungen, studierte der burgenländische Militärdekan mit Doppeldoktorat auch drei Jahre Schauspiel. „In meinem Herzen schlägt ein sehr großes Herz, das für sehr vieles Platz hat. Es muss sich alles ausgehen“, lacht Wessely.

Schauspieler und Pfarrer haben vieles gemeinsam

In seinem Alltag ist der Altar die Bühne des Militärseelsorgers. Doch nach Dienstschluss schlägt der Herr Pfarrer ganz andere Töne an. „Kirche und Bühne haben sehr vieles gemeinsam. Wir haben Kostüme - in der Kirche nennen wir es liturgisches Gewand - wir haben eine besondere Beleuchtung, wir haben ein besonderes Gewand, wir haben einen vorgegebenen Text und wir stellen eine Welt dar, die dem Auge sonst verschlossen wäre. Das ist etwas, das wunderbar zusammen passt“, erklärt der Pfarrer.

„Ich muss ehrlich sagen: Ich würde nicht davon leben wollen. Jeden Tag den Clown machen müssen. Ich gehe sehr gerne auf die Bühne, aber ich gehe auch sehr gerne wieder runter“, so Wessely. (Sendungshinweis: „Burgenland Heute“, 10.8.2018).