Franz Glaser: 40 Jahre Erinnerungen

Er war ÖVP-Landtagsabgeordneter, Nationalratsabgeordneter, mit Ende des Jahres geht er auch als Bürgermeister in Pension - der südburgenländische Langzeitpolitiker Franz Glaser. Als Abschiedsgeschenk hat er eine Autobiografie, gespickt mit 40 Jahren an Erinnerungen, verfasst.

Franz Glaser - 68 Jahre alt - Bauernsohn, Entwicklungshelfer und jahrzehntelang Berufspolitiker. Da kann man einiges erzählen. Einiges davon schrieb er in seinem Werk „Freude am Widerspruch - Freude am Gestalten“ nieder - quasi eine Bilanz nach 40 Jahren in der Politik.

„Oft ist es ja so, dass vieles, was man getan hat, von anderen ganz anders dargestellt wird. Frei nach dem Motto - Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit. Deshalb war es mir wichtig, die Dinge aus meiner Sicht niederzuschreiben“, so Glaser.

Franz Glaser Buch

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Auf 170 Seiten zieht Franz Glaser eine Bilanz

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Franz Glaser mit seinem Buch

170 Seiten Rückschau

Auf rund 170 Seiten hält Glaser Rückschau, schreibt dass er auch innerhalb der ÖVP nicht immer unumstritten war und dass ihm die Entwicklung des Südburgenlandes Sorgen bereite. „Wenn ich mich richtig zurück erinnere, so hat sich in den letzten 40 Jahren die Kulturlandschaft massiv verändert. Sie ist heute wesentlich weniger vielfältig - es gibt mehr Wald und mehr Ödflächen. Es sind 10.000 Arbeitsplätze im Bereich der Landwirtschaft und des Gewerbes in den Dörfern verloren gegangen. Dadurch sinkt die Bevölkerung und die Dörfer sind relativ still. Leider ist es nicht gelungen diese Arbeitsplätze anderswo zu schaffen“, sagte Glaser.

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Die Entwicklung des Südburgenlandes bereitet Franz Glaser Sorgen

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Franz Glaser war vier Jahre als Entwicklungshelfer in Peru tätig

Einiges nicht gelungen, anderes schon

Glaser war in dieser Zeit für die ÖVP elf Jahre im Landtag und eben so lange im Nationalrat - jetzt im Nachhinein gibt er sich in seinem Buch auch selbstkritisch. Es sei bei weitem nicht alles gelungen, von dem er geglaubt habe, dass es passieren hätte sollen. Es habe die Landespolitik nicht immer so mitgespielt, wie man es gewollt hätte, zum Beispiel im Tourismusbereich und der erneuerbaren Energie sei einiges umgesetzt worden, so Glaser.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 12.11.2016

Vier Jahre war Glaser als Entwicklungshelfer in Peru tätig. Das habe auch seine politische Arbeit geprägt, schreibt er in seinem Buch. Die Großen bräuchten keine Lobby, sondern die Kleinen, meinte Glaser. Er tritt mit Ende dieses Jahres nach 29 Jahren auch als Bürgermeister von Burgauberg-Neudauberg in den Ruhestand.