Scharf auf Ingwer
Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit wird wieder gerne Ingwertee getrunken. Das Getränk, das unsere Abwehrkräfte stärken soll, lässt sich ganz einfach selbst machen. Dazu werden Ingwerscheiben mit heißem Wasser überbrüht, nach Belieben mit Honig gesüßt und eventuell mit Orangen- oder Zitronensaft aufgepeppt. Kalt oder lauwarm angesetztes Ingwerwasser ohne weitere Zusätze gilt als Schlankheitswundermittel.
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Gewürz mit Heilkraft
Was Ingwer so gesund macht, sind vor allem die ätherischen Öle, aber auch der Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Zu den vielfältigen Anwendungsgebieten zählen Reiseübelkeit und Verdauungsbeschwerden. Studien bestätigen eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.
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Von der Suppe bis zum Dessert
Sendungshinweis
„Radio Burgenland am Wochenende“, 25.11.2017
Auch der Haubenkoch Michael Pilz aus Rust schwört auf Ingwer. Er setzt das exotische Gewürz von der Suppe bis zum Dessert ein. „Ein Klassiker ist die Ingwer-Karottensuppe, mit der Dosierung muss man aber aufpassen, sonst schmeckt man die Karotten nicht mehr. Ich bin auch kein Fan von Ingwer in Kürbissuppe, weil der Kürbisgeschmack dadurch nicht hervorkommt.“
Generell empfiehlt der Gastronom die Kombination mit Lebensmitteln, die selbst einen ausgeprägten Eigengeschmack haben. „Ingwer und Knoblauch, das ist Weltklasse. Ingwer zum Würzen Schweinefleisch, das sollte man unbedingt einmal ausprobieren“, rät Michael Pilz und verrät gleich ein Rezept dazu:
Marinierter, knuspriger Schweinebauch
- 1 Schweinebauch (von einer alten Haustierrasse wie Mangalitza, Douroc oder Turopolje)
- 10 Knoblauchzehen
- 3 El englischer Senf
- 2 Ingwerknollen
- 3 Stk. Zitronengras
- 3 Zwiebel
- Salz, Pfeffer
Den Schweinebauch 10 Minuten in Salzwasser kochen und die Schwarte mit einem scharfen Messer einschneiden. Knoblauch, Ingwer und Zitronengras fein hacken und mit Senf zu einer Gewürzpaste verühren. In einem Bräter grob geschnittene Zwiebeln verteilen. Den Schweinebauch auf der Fleischseite mit der Gewürzpaste großzügig einreiben und in den Bräter legen. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Am nächsten Tag etwas Wasser angießen und den Schweinebauch bei 150 ° C weich schmoren. Dabei die Schwarte immer wieder mit dem Bratensaft übergießen. Den Bratensaft abseihen und diesen mit frisch geriebenem Ingwer, Salz und Pfeffer abschmecken. Als Beilage empfiehlt Michael Pilz Couscous und Blattspinat, der in Erdnussöl kurz angebraten und mit Erdnüssen bestreut wird.
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Selbst anbauen statt kaufen
Nicht nur kulinarische auch botanische Experimente lassen sich mit Ingwerknollen aus dem Supermarkt anstellen. Das hat die Gärtnermeisterin Isabella Pleyer aus Donnerskirchen erfolgreich ausprobiert. Es funktioniert allerdings nur mit Bioknollen, die nicht mit Wachstumshemmern behandelt sind und auch wirklich austreiben.
Geduld bringt Ernte
Die Tropenpflanze braucht ein feuchtwarmes Klima, das der usprünglichen Heimat ähnelt. Bei uns lässt sich Ingwer als Kübelpflanze für den Balkon oder die Terrasse ziehen. „Wichtig ist, dass der Topf groß genug ist, damit die Pflanze Rhizome bilden kann. Sie braucht ein saures Substrat, Moorbeeterde funktioniert gut. Zum Gießen eignet sich kalkarmes Regenwasser.“ erklärt Isabella Pleyer. Im Frühjahr ist die beste Zeit zum Austreiben, nach etwa einem Jahr können erstmals Knollen geerntet werden.
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Ruhezeit im Winterquartier
Wenn die Pflanze in das Winterquartier übersiedelt wird, ziehen die Blätter ein. Die Rhizome, die Speicherwurzeln, bleiben in der Erde. Geerntet werden übrigens nur die jungen Teile der Knollen, erkennbar an der glatten und hellen Haut.
Sobald es warm genug ist, kann die Ingwerpflanze wieder ins Freie gestellt werden. In trockenen, heißen Sommern ist ein halbschattiger Platz ideal. Wichtig ist auch eine gute Drainage im Topf, damit es nicht durch Staunässe zu Fäulnisbildung kommt.
Duftende Blätter, gelbe Blüten
Das Aussehen der Pflanze beschreibt die Gärtnermeisterin aus Donnerskirchen so: „Die Blätter ähneln Schilf, sie duften zart erfrischend. Die Blüten sind gelbgrün. Die Ingwerpflanze wird 80 bis 120 cm hoch und sie ist durchaus dekorativ.“