EU-Wahl: Reaktionen der Parteien

Nach der Trendprognose für die EU-Wahl 2019 gibt es für die ÖVP deutliche Zugewinne, die SPÖ liegt vor der FPÖ. Dementsprechend fallen auch die Reaktionen aus.

„Dieses bundesweite Ergebnis ist mit Sicherheit kein Ruhmesblatt für die Sozialdemokratie. Man muss ganz klar sagen, dass eine Partei – das ist die Volkspartei – am heutigen Tag der Wahlsieger ist“, sagte Burgenlands SPÖ-Chef Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

SPÖ, Doskozil

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Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) bei der ersten Stellungnahme

"Dazu muss man auch neidlos gratulieren. Auf der anderen Seite muss man auch analysieren, wo die Ursachen und Gründe liegen. Für mich in einer ersten Analyse bedeutet es schon, dass wir nicht mobilisieren konnten, wenngleich auch die Wahlbeteiligung gestiegen ist. Die ÖVP hat hier besser mobilisiert. Ein zweiter Aspekt ist sicher jener, dass wir keinen Wähleraustausch zwischen Freiheitlichen und Sozialdemokraten zu Stande bringen“, sagte Doskozil.

ÖVP spricht von „demokratischem Zeichen“

„Die ÖVP ist, wie die Prognose zeigt, der klare Sieger, aber auch Österreich ist der klare Sieger. Ich denke, es ist ein starkes demokratisches Zeichen für Europa, aber auch ganz besonders für unseren Bundeskanzler Sebastian Kurz“, so ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner.

Christian Sagartz und Thomas Steiner

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ÖVP-Spitzenkandidat Christian Sagartz und Parteiobmann Thomas Steiner

Angesprochen auf den Misstrauensantrag gegen Kanzler Kurz sagte Steiner, dass das Wahlergebnis eine klare Absage gegen eine Doskozil-Kickl-Koalition sei – er hoffe, dass hier Vernunft einkehren und Parteiüberlegungen hinten angestellt werden und es nicht zu einer Abwahl von Kurz kommen würde.

Sagartz könnte Mandat bekommen

Laut Trendprognose bekommt die ÖVP sieben Mandate und der burgenländische ÖVP-Spitzenkandidat Christian Sagartz könnte ins EU-Parlament einziehen. „In der ÖVP entscheiden nur die Vorzugsstimmen absolut. Ich freue mich und ich glaube, wir steuern ein sensationelles Vorzugsstimmenergebnis an, auch im Burgenland“, sagte Sagartz. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann man noch nicht sagen, ob ich ein Mandat bekomme, aber wir haben bei weitem alles übertroffen, was wir uns an Erwartungshaltung gesteckt haben“, sagte Sagartz.

Montagnachmittag werden die Wahlbehörden tagen und feststellen, wie viele Vorzugsstimmen die Kandidaten erreicht haben.

FPÖ: „Schmerzlicher Verlust“

„Es ist natürlich so, dass uns ganz andere Verluste vorhergesagt wurden – minus fünf Prozent und mehr, wenn man die Medien und die sozialen Medien der letzten Tage durchschaut. Insofern ist das jetzt ein überschaubarer, wenngleich schmerzlicher Verlust“, sagte Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ). „Ich denke, dass das als erhobener Zeigefinger der Wählerinnen und Wähler aufgefasst werden kann, dass das, was in diesem Video zum Besten gegeben worden ist, inakzeptabel ist und nicht geht.“

Petschnig, FPÖ

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Die FPÖ wartete in ihrem Landhausklub auf die Trendprognose

Auf der anderen Seite sei es auch ein Zeichen von demokratischer Reife der Österreicher, weil der Versuch die Stimmung bzw. Wahlen zu beeinflussen, doch nicht in dem Ausmaß gefruchtet habe, wie es die Urheber des Videos wollten, so Petschnig.

Grüne erfreut

„Die Prognose schaut bei uns außerordentlich gut aus. Ich bin erfreut. Insgesamt zeigt sich, für mich auch ein politisches Stimmungsbild. Es gibt schon viele Menschen die finden, dass Klimaschutz das zentrale Thema der Zukunft ist. Ich denke, dafür haben sie uns auch die Stimme gegeben“, so die Landeschefin der Grünen Burgenland, Regina Petrik.

Regina Petrik, die Grünen

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Die Landeschefin der Grünen Regina Petrik

Petrik zeigte sich erfreut darüber, dass die Grünen zwei Mandat erringen konnten, das Ergebnis sei alles andere als ein Rückschlag.

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