Schiffsbrand Mörbisch: Schwierige Ermittlungen

Nachdem im Hafen von Mörbisch (Bez. Eisenstadt-Umgebung) vier Ausflugsschiffe ausgebrannt sind, gestalten sich die Ermittlungen zur Brandursache als äußerst schwierig. Die Schiffe dürfen derzeit nicht betreten werden, sie müssen zuvor geborgen werden, heißt es von der Polizei.

Die vier ausgebrannten Ausflugsschiffe der Schifffahrt Weiss-Sommer in Mörbisch müssen so bald wie möglich aus dem Wasser, weil Öl ausgetreten sei. Die Feuerwehr habe an der Wasseroberfläche bereits Ölsperren ausgelegt, erklärt Polizeisprecherin Marion Bieler. Diese Ölsperren machen ein Befahren des Kanals derzeit unmöglich.

Abgebranntes Wrack

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Die Bergung der Schiffwracks ist schwierig

Schnelle Bergung nötig

Die Wracks müssen nun also so schnell wie möglich aus dem Wasser geborgen werden, um den See in dem Bereich zu säubern - wie lange die Arbeiten dauern, ist noch nicht abschätzbar. Zunächst muss das Wasser in den Wracks abgepumpt und dann ausgeschaufelt werden. Erst dann können die Schiffe aus dem Wasser gehoben und von den Sachverständigen untersucht werden.

Aus Gründen der Sicherheit konnte bisher noch niemand die Schiffe betreten. Das Feuer war am Montag kurz nach Mittag ausgebrochen. Eine Videokamera hielt das auch fest, die Bilder werden derzeit von der Kriminalpolizei ausgewertet - mehr dazu in Mörbisch: Vier Ausflugsschiffe abgebrannt.

Feuerwehren handelten rasch

Dass der Brand keine gröberen Umweltschäden verursachte, ist vor allem dem raschen Handeln der Feuerwehr zu verdanken. „Sie kamen her und machten sofort die Ölsperren, das heißt, die Feuerwehr konnte das Schlimmste gleich verhindern“, so der Leiter des Umweltreferats des Landes Herbert Szinovatz. Somit ist auch der Badebereich in keiner Weise beeinträchtigt, die Ölsperren bleiben solange aufrecht, bis alle Wracks abtransportiert wurden.

Ölsperre

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Die Feuerwehren errichteten rasch Ölsperren

Schwere Zeiten für die Besitzer

Bei den Besitzern legt sich der Schock nur langsam. „Meiner Mutter ist es ganz schlecht gegangen, wir konnten es alle nicht fassen“, sagt Junior-Chef Hannes Sommer. Auf das Unternehmen kommen nun allerdings schwere Zeiten zu. „Wir können nicht mehr alle geplanten Fahrten durchführen, wir werden uns mit der Firma Drescher kurzschließen, ob er vielleicht etwas übernehmen kann“, so Sommer.

Hannes Sommer

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Hannes Sommer

Laut Schätzungen hatten die vier Schiffe einen Wert von jeweils 650.000 Euro - viel mehr, als von der Versicherung gedeckt wäre, so Hannes Sommer. Die Familie will aber nicht aufgeben. „Die Hoffnung ist immer da, wir haben schon viele Mails von Stammkunden erhalten, dass sie uns weiterhin unterstützen werden und bei uns fahren wollen, wenn wir wieder einsatzbereit sind. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Sommer. Die Familie hofft, den Betrieb nächste oder übernächste Woche wieder aufnehmen zu können.

Hilfe vom Konkurrenten

Die Schifffahrtsfirma Drescher ist der direkte Konkurrent im Hafen von Mörbisch - und dennoch mitverantwortlich, dass nicht noch mehr Schiffe abbrannten. Als er von dem Brand gehört hatte, eilte er sofort zur Hilfe. „Da stand das Schiff schon in Vollbrand und wir haben mit der Firma Weiss probiert, die Schiffe zu retten. Es ist uns dann gelungen, zwei Schiffe in den Hafen zu bringen“, erzählt Roman Drescher. Danach musste Drescher im Spital sogar behandelt werden.

Weiterhin Überfahrten

Die Überfahrten von Mörbisch nach Illmitz sind nicht betroffen, sie finden nach wie vor von 9.00 bis 17.30 Uhr alle halben Stunden statt. Welche Auswirkungen der Ausfall der Schiffe auf den sonstigen Schiffsverkehr hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.