Kritik an Ende der Caritas Rechtsberatung
Seit 2003 hat die Caritas Burgenland Rechtsberatung angeboten und ausgebaut - ihr Ende mit 31. März sorgt bei Flüchtlingshelfern für Ärger. „Ich halte es auch für einen dermaßen unverständlichen Kniefall der Caritas vor dieser echt reaktionären Politik, dass man in dieser Situation auf die Rechtsberatung verzichtet“, so Rainer Klien von SOS Mitmensch-Burgenland.
Die Caritas begründete ihre Entscheidung unter anderem mit den sinkenden Flüchtlingszahlen. „Die Caritas Rechtsberatung gibt es schon länger als die Flüchtingskrise, also ich glaube, fast 15 Jahre. Die Begründung, dass die Flüchtlinge weniger werden und man quasi keine Arbeit mehr hätte, ist sicher nicht richtig“ sagte der Eisenstädter Dompfarrer Erich Bernhard.
ORF
Caritas: „Ressourcen begrenzt“
Von der kostenlosen Rechtsberatung würden zudem nicht nur Flüchtlinge profitieren, sagte Sonja Scherzer vom Verein „Neusiedlersee hilft“. „Beispielsweise profitieren auch Frauen aus Frauenhäusern: Da ging es um Obsorgeverfahren, um Scheidungsverfahren, und um einstweilige Verfügungen - es ging um sehr wichtige Dinge, auch um Obdachlose“, so Scherzer.
Die Caritas Burgenland verteidigte sich: Man sei den Menschen in Not, und nicht der Politik verpflichtet. Man bedauere das Ende der Rechtsberatung, aber die Ressourcen seien begrenzt. Denn: Nicht nur die Zahl der Flüchtlinge, sondern auch die Spenden würden zurückgehen.
Link:
- Caritas stellt Flüchtlingsberatung ein (burgenland.ORF.at; 19.2.2019)