Rust: Diskussion um Umwidmung
Es geht um ein brach liegendes Grundstück neben und hinter dem Pflegeheim Senecura in Rust. Wie ein Sporn ragt es in die Weingärten hinein und ist schon allein wegen dieser Lage als Bauland ungeeignet, so Winzer Herbert Triebaumer: „Die Gemeinde, in ihrem Eigeninteresse als heute größter Tourismusunternehmer von Rust, muss ja selber drauf schauen, dass das Ortsbild, so wie es im UNESCO-Welterbe niedergeschrieben ist - perlenartig sind die Orte eingebettet in die pannonische Landschaft - erhalten bleibt, das wollen wir erhalten.“ Triebaumer und andere Winzer riefen zu einer Protestkundgebung auf. Laut Veranstalter nahmen rund 150 Personen daran teil.
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Leistbarer Baugrund für Jungfamilien
Bürgermeister Gerold Stagl (SPÖ) ist für die Umwidmung des Grundstückes in Bauland. Ein Teil davon ist im Eigentum der Gemeinde. Stagl will 15 - 20 Bauplätze aufschließen, die auch für Jungfamilien leistbar sein sollen: „Es spricht dafür, dass wir dort Eigengrund haben und diesen Erlös, den wir daraus erzielen, wir haben dort circa 6.000 Quadratmeter, dann direkt in die Infrastruktur investieren können. Und das führt natürlich dazu, dass wir wirklich niedrige Preise anbieten können. Die liegen derzeit bei circa 75 Euro pro Quadratmeter, wobei der Markt weitaus höher ist.“
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„Konflikte mit Bewohnern vorprogrammiert“
Aus Sicht der Weinbauern sind Konflikte mit den künftigen Bewohnern dieser Siedlung vorprogrammiert. Sie argumentieren unter anderem mit dem Lärm, der bei der Stare-Bekämpfung entsteht. Bürgermeister Stagl hält diese Befürchtung für übertrieben. Ganz Rust liege in Weingärten, die Bewohner hätten viel Verständnis für die Arbeit der Weinbauern. Die Umwidmung des umstrittenen Grundstückes sei aber nicht in Stein gemeißelt. Wenn ihm die Weinbauern ähnlich gut geeignete Grundstücke für leistbare Bauplätze anbieten würden, sei ihm das auch recht, so Stagl. Er hat einige der Winzer zu einem Gespräch eingeladen.