Krumböck neue Landtagsdirektorin

Christina Krumböck ist zur neuen Landtagsdirektorin bestellt worden. Die bisherige Büroleiterin von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) war zuletzt als Favoritin für den Präsidentenposten am Landesverwaltungsgericht im Gespräch, zog ihre Bewerbung aber zurück.

Die Position der Landtagsdirektorin wurde auf Vorschlag von Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ) jetzt erstmals im Burgenland hauptamtlich besetzt. Bisher waren die Aufgaben von einer Verwaltungsbeamtin in Form einer Nebentätigkeit ausgeübt worden. Die hauptamtliche Besetzung unterstreiche die Wichtigkeit und den Stellenwert dieser Funktion, so Illedits. Damit werde die Arbeit der Landtagsdirektion an Effizienz gewinnen und das Burgenland folge dem österreichweiten Trend.

In sieben der neun Bundesländer Österreichs - Ausnahmen seien lediglich Oberösterreich und bisher auch das Burgenland - würden nämlich die Aufgaben des Landtagsdirektors zu hundert Prozent von einer Person ausgeübt. Mit der nun erfolgten Bestellung seien Legislative und Exekutive „strikt getrennt“, womit die Unabhängigkeit für diese Position außer Frage stehe, argumentierte Illedits.

Illedits schlug Krumböck vor

Die Landtagsdirektorin wurde vom Landtagspräsidenten im Einvernehmen mit der Landesregierung bestellt. Illedits machte von seinem Vorschlagsrecht Gebrauch und schlug Christina Krumböck für den Posten vor. Die 38-jährige Juristin hatte zuletzt - nach starker Kritik von Seiten der Richter und der Oppositionsparteien - ihre Bewerbung für das Präsidentenamt im Landesverwaltungsgericht zurückgezogen - mehr dazu in LVwG: Krumböck zieht Bewerbung zurück. Die Kritiker hatten gemutmaßt, dass das Auswahlverfahren auf Krumböck zugeschnitten gewesen sei.

Krumböck sagte zu ihrer Bestellung zur Landtagsdirektorin, sie freue sich auf die kommende Aufgabe und dass sie auch künftig für das Burgenland arbeiten dürfe. Krumböck sei nicht nur eine hervorragende Juristin, sondern verfüge auch über viel Erfahrung aus ihren bisherigen Tätigkeiten, meinte Illedits. Damit könnten auch die in Umsetzung befindlichen Vorhaben, wie die Öffnung des Landtages nach außen und die Transparenzoffensive, noch stärker forciert werden.

Kritik von NEOS und ÖVP"

Kritik an der Bestellung kommt von den NEOS Burgenland: Die Bestellung der Büroleiterin des Landeshauptmannes zur hauptamtlichen Landtagsdirektorin sei ein roter Postenschacher mit blauer Unterstützung.

Auch die ÖVP-Burgenland kritisiert die Bestellung. Bei der Tätigkeit der Landtagsdirektorin handle es sich um einen „neuen Top-Job“, daher brauche es auch ein neues Bestellungsverfahren, um diesen Posten zu besetzen, so Landesgeschäftsführer Christoph Wolf.