Grenzüberschreitendes Roma-Projekt

Klein- und Mittelbetriebe, die von Roma und Sinti betrieben werden, sollen nun verstärkt unterstützt werden. In Oberwart wurde dazu Dienstagnachmittag ein grenzüberschreitendes Projekt vorgestellt und gestartet.

Ziel des Projekts ist es, die Wettbewerbsfähigkeit bestehender Unternehmen zu steigern und diese umfassend zu unterstützen. Das Projekt richtet sich an Roma und Sinti, die im Burgenland und im benachbarten Ungarn als Unternehmer tätig sind, oder es noch werden wollen. Koordiniert wird das Projekt vom BFI. Projektleiter ist Christoph Greiner: „Das Ziel dieses grenzüberschreitenden Projektes ist, auf beiden Seiten der Grenze Unternehmerinnen und Unternehmer zu finden und in ihrer besonderen Rolle als prekär Selbstständige zu unterstützen um die Überlebensfähigkeit drei Jahre nach Gründung eines Unternehmens zu gewährleisten.“

Grenzüberschreitendes Roma Projekt

ORF/Kurt Krenn

Möglichkeiten und Angebote bündeln

Aktiv eingebunden dabei ist auch die Roma Volkshochschule Burgenland. Geschäftsführer Horst Horvath: „Wir wollen versuchen, ihnen alle Möglichkeiten zu bieten, ob es Austausch mit anderen Betrieben ist, helfen zu schauen, welche Voraussetzungen sie brauchen, wie können sie diese erreichen. Wenn es schulische Themen sind, dann können wir von der Volkshochschule auch mitunterstützen. Diese Möglichkeiten, die es gibt und auch gebraucht werden, soll man gemeinsam mit dem BFI zusammenstellen.“

Grenzüberschreitendes Roma Projekt

ORF/Kurt Krenn

Wie viele Roma und Sinti im Burgenland als Unternehmer tätig sind, ist nicht bekannt, sagte Emmerich Gärtner-Horvath, der Vorsitzende der Volksgruppe der Roma: „Es leben noch sehr viele in der Anonymität, es gibt hier ein paar, wie eine große Firma in Markt Allhau, die man kennt und auch zuordnen kann. Aber es gibt natürlich auch im Nördlichen Roma, die Unternehmen haben, aber nicht zu erkennen geben, dass sie Roma sind.“

In der ungarischen Projektpartner-Region Zala sind zwischen 300 und 500 Roma als Unternehmer tätig. Das Interreg-Projekt ROMABIZ läuft bis 2021 und ist mit 650.000 Euro budgetiert, 85 Prozent der Kosten trägt die EU.